Veranstaltungen 2002

Trakl: Rezitation und Interpretation

Ort: Literaturhaus

Alfred Doppler präsentiert sein neues Buch Die Lyrik Georg Trakls. Beiträge zur poetischen Verfahrensweise und zur Wirkungsgeschichte (Otto Müller 2001).

Eintritt frei

Ausgehend von Hörbeispielen (gesprochen von Bernhard Wicki, Oskar Werner, Otto Sandre und Wolfgang Gasser) wird Alfred Doppler an Hand des neuen Bandes Interpretationsmöglichkeiten der Trakelschen Gedichte erörtern. Die Musikalisierung der Sprache bei Trakl und die Bedeutung seiner Lyrik, welche die Synthese der künstlerischen Bestrebungen der Zeit vollzieht und architektonische, bildnerische und sprachkritische Elemente einschließt, stehen dabei im Mittelpunkt. Alfred Doppler, geb. 1921, em. Univ.-Prof. für Österreichische Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Innsbruck. Zahlreiche Publikationen und Aufsätze zur österreichischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, insbesondere Georg Trakl. Alfred Doppler ist Träger des Wissenschaftspreises des Landes Tirol 2001.

    Octave Mirbeau

    Ort: Literaturhaus

    Nie wieder Höhenluft oder Die 21 Tage eines Neurasthenikers. (Manholt 2001). Einführung und Lesung mit dem Übersetzer Wieland Grommes. Mit Musik-Kostproben der Zeit.

    Eintritt frei.

    Octave Mirbeau ist der größte französische Schriftsteller unserer Zeit und derjenige, der in Frankreich den Geist des Jahrhunderts am besten repräsentiert. (Leo Tolstoi) Octave Mirbeau (1848–1917) war einer der berühmtesten und gefürchtetsten Romanciers seiner Zeit und der meistgespielte französische Bühnenautor im deutschsprachigen Raum. Er liebte den Skandal, verfasste pornografische Romane, verurteilte den Kolonialismus, kämpfte gegen den Antisemitismus in seinem Land, schrieb böse Glossen gegen die Mißstände seiner Zeit. All dies und vieles mehr hat er in dem 1901 erstmals erschienenen Roman Les 21 jours d’un neurásthenique (Edition Fasquelle, Paris) hineingepackt, mit vollen Händen hat er aus dem Leben geschöpft. Es ist eine rabiate Abrechnung mit dem Frankreich des 19. Jahrhunderts, doch bei nicht wenigen Sachverhalten, die hier geschildert werden, wird mancher sich fragen: Ist es heute nicht wieder oder immer noch so? Wieland Grommes (München), literarischer und wissenschaftlicher Übersetzer aus dem Französischen und Englischen, bietet einen fulminanten, bitterbösen und amüsanten Abend.

      Christoph Janacs

      Ort: Literaturhaus

      Moderation: Anna Rottensteiner, Peter Lindenthal

       [Schwerpunkt literarischer Tourismus]

      Christoph Janacs liest aus Aztekensommer (Resistenz Verlag, 2001) und Gesang des Coyoten (Haymon 2002).

      Eintritt frei.

      Ein Schriftsteller auf seiner Reise durch Mexico: Was er beobachtet und erlebt, hält er, auf der Suche nach Stoff für ein neues Buch, fest. In einem am nouveau roman geschulten Stil, erzählt der Autor von einer gleichzeitig vertrauten und fremden Welt. Realität, Fiktion und Mythos mischen sich und ergeben ein neues Bild von dem, was wir Wirklichkeit nennen. Götter werden wieder lebendig, Figuren aus der Geschichte nehmen reale Gestalt an und Tote können wieder auferstehen. Peter Lindenthal, Mexikokenner und Autor von Büchern über das Reisen auf zwei Beinen, unterhält sich mit Janacs über die Faszination des literarischen Sammelns unterwegs.

        Willkommen! Mit Werner Kofler [Schwerpunkt literarischer Tourismus]

        Ort: Literaturhaus

        Wolfgang Straub und Wolfgang Hackl (Institut für deutsche Sprache, Literatur und Literaturkritik).
        20.15 Uhr: Werner Kofler liest.
        Gemeinsam mit der Tirol Werbung.
        – Speisen und Getränke

        Eintritt frei.

        Wolfgang Straubs Willkommen. Literatur und Fremdenverkehr (Sonderzahl 2001) zeigt, daß die literarische Auseinandersetzung mit dem Fremdenverkehr nicht in platter Kritik verharren muß, vielmehr finden einige österreichische Schriftsteller durchaus eigenwillige und überzeugende Zugänge zum Thema. Darüber hinaus behandelt das Buch mehrere Aspekte: die Geschichte des österreichischen Fremdenverkehrs, das Phänomen Literatur-Tourismus, die Tourismusliteratur von Stifter bis Waggerl.
        Wolfgang Hackl, der eine themenverwandte Studie verfasst hat, unterhält sich mit dem Autor.
        Werner Kofler ist einer der von Straub in seinem Buch berücksichtigten Autoren und liest aus Am Schreibtisch. Alpensagen. Reisebilder. Racheakte und Hirt auf dem Felsen (Rowohlt 1988, 1991).

          Dieter Wellershoff

          Ort: Literaturhaus

          Moderation: Joachim Jung

          Lesung des Autors aus Der Liebeswunsch und Der verstörte Eros (Kiepenheuer&Witsch 2000, 2001).

          Eintritt frei.

          In dem Essayband Der verstörte Eros folgt Dieter Wellershoff der Darstellung von Liebe und Leidenschaft, Verführung und Ehebruch in exemplarischen Werken der Literatur der letzten zweihundert Jahre, wobei er das Werk und die jeweilige Lebensgeschichte der Autoren, von Goethe bis Houllebecq, spannend und hellsichtig miteinander verknüpft. Sein vielbeachteter Roman Der Liebeswunsch zeichnet sich aus durch eine scharfsichtige und künstlerisch beeindruckende Darstellung von Sehnsucht, Angst, Not und Leidenschaft.

            Michael Guttenbrunner

            Ort: Literaturhaus

            Moderation: Johann Holzner

            Michael Guttenbrunner liest aus seinen Prosaschriften.

            Eintritt frei.

            Guttenbrunner, streitbarer Schriftsteller, politisch Verfolgter während der Zeit des Nationalsozialismus und einer der bekanntesten Lyriker des österreichischen Widerstands, hat unlängst die Sammlung Aus dem Machtgehege. Prosa 1976–2001 herausgebracht. Seine präzise Arbeit am Text ist an Karl Kraus geschult, mit seinem Werk ist er für die österreichische Literatur durchaus das, was Ludwig Hohl für die Schweiz bedeutet. Michael Guttenbrunner, geb. 1919 in Althofen/Kärnten, lebt seit 1954 in Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen, u.a. Der Abstieg (Gedichte, 1975), Lichtvergeudung (Gedichte, 2000).

              Friedrich Ch. Zauner

              Ort: Literaturhaus

              Moderation: Wolfgang Hackl

              [Schwerpunkt literarischer Tourismus]

              Friedrich Ch. Zauner liest aus seiner Romantetralogie Das Ende der Ewigkeit.

              Eintritt frei.

              In der Edition Geschichte der Heimat, Grünbach, erschien dieser monumentale vierbändige Roman, der in der österreichischen Gegenwartsliteratur kaum einen Vergleich hat und gewiß eine ihrer spannendsten Unternehmungen ist. (Karl Markus Gauß in die ZEIT, Oktober 1996) Es geht darin um die Umwälzungen mit Beginn des 20. Jahrhunderts, die den Abschluß einer Epoche und den Beginn einer neuen Aera der abendländischen Geschichte bedeuten, aufgezeigt am Schicksal der Bauern eines Dorfes Namens Thal an der österreichisch-deutschen Grenze im Innviertel. Zauners Tetralogie ist Heimatliteratur im besten Sinn: sie preist und verdammt die Heimat nicht, sie entdeckt sie (K. M. Gauß).

                Mariella Mehr

                Ort: Literaturhaus

                Moderation: Irene Prugger

                Mariella Mehr liest neue Gedichte und Prosa.

                Eintritt frei.

                Mariella Mehr erzählt ihre wilden wie fürchterlichen Geschichten von Opfern und Tätern mit einer knappen und harten Sprache, der man den unermüdlichen Kampf gegen Schrecken, Schmerz und Wut anmerkt. Ihre Bücher sind von immer wiederkehrenden Themen gekennzeichnet: die Fahrenden, die Ausgegrenzten, das ausgesetzte Judenkind. Mehrs Bücher müssen geschrieben sein. Das macht sie unverwechselbar und wichtig. (Gunhild Kübler in die weltwoche)

                  Lesung mit Joseph Zoderer

                  Ort: Literaturhaus

                  Buchpräsentation und Lesung mit Joseph Zoderer aus seinem Roman Der Schmerz der Gewöhnung (Hanser 2002). Mit einer Einführung von Sigurd Paul Scheichl (Institut für deutsche Sprache, Literatur und Literaturkritik).

                  willige Spenden

                  Der Roman wird von einer persönlichen Spurensuche zur Chronik eines Landes und eines Jahrhunderts. In der Geschichte Juls und seiner Familie spiegelt sich die Geschichte Italiens zwischen dem Faschismus Mussolinis und dem Aufbruch der Revolte von 68, bis hin zu einer Gegenwart, die von der Vergangenheit nichts mehr wissen will. Josef Zoderer, geb. 1935 in Meran, lebt als freier Autor auf einem Bauernhof in Südtirol. Sein Werk wurde mit internationalen Preisen ausgezeichnet, u.a. erhielt er die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung 2001. Veröffentlichungen, erschienen bei Hanser: Das Glück beim Händewaschen (1982), Die Walsche (1982), Lontano(1984), Dauerhaftes Morgenrot (1987) und Das Schildkrötenfest (1995).

                    Jürg Beeler

                    Ort: Literaturhaus

                    Moderation: Michael Forcher

                    Die Liebe, sagte Stradivari (Haymon 2002).

                    willige Spenden.

                    Der von Beelers virtuoser Sprachkunst getragene Roman erzählt nicht nur von den amourösen Verwicklungen seiner Figuren, sondern ist zugleich ein großer Essay über Liebe und Leidenschaft, ein Buch über Bücher, über Musik und Kunst, über Zeit und Vergänglichkeit, ein Spiel mit Kunst und Wirklichkeit.

                      Ein Fest für Walter Methlagl

                      Ort: Literaturhaus

                      Präsentation des neuen Buches von Walter Methlagl Bodenproben . Kulturgeschichtliche Reflexionen (Haymon 2002).

                      Eintritt frei.

                      Anlässlich des 65. Geburtstags des Autors vom Forschungsinstitut Brenner-Archiv herausgegeben, wird das Buch an diesem Abend Walter Methlagl überreicht. Es stellt eine Bilanz der jahrelangen wissenschaftlichen, insbesondere kulturgeschichtlich orientierten Arbeit dar. Literatur ist Element eines gesamtkulturellen Prozesses; Texte sind nur der sprachlich kristallisierte Teil all jener Formen, die eine Kultur als gemeinschaftliches Handeln und als dessen Ergebnisse hervorbringt.

                        Cornelia Peschko liest Christine Lavant

                        Ort: Literaturhaus

                        Cornelia Peschko liest aus Christine Lavants Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus (Otto Müller 2001). Mit einer kurzen Einführung durch die Herausgeberinnen Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider.

                        willige Spenden.

                        Christine Lavants Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus reichen in eine Zeit, die sie selbst als Patientin dort freiwillig verbrachte. Es ist ein Zeugnis erschütternder Eindrücke verrückter Gesichter des Zornes, bodenloser Einsamkeit, Erniedrigung und gespensterhafter Gebärden des Seins und des Nicht-Seins. Die Berührung mit all diesen der Welt abhanden gekommenen Geschöpfen wirft sie gnadenlos zurück in die Zerstörungswut ihrer eigenen unerhörten Liebe. Und während sie an ihrer Einsamkeit erstickt, lässt sie ihr weit aufgerissenes Herz das Wesen aller Verdunkelung in sich aufnehmen, lässt es ein solch kraftvolles Zeugnis ihres Schauens auf Dinge und Menschen ablegen – ein wahres Requiem. (Cornelia Peschko) Cornelia Peschko, Schauspielerin und Regisseurin in Deutschland. 1990 gründete sie in Bonn ein Theater für experimentelles Arbeiten. Zusammenarbeit mit Komponisten, Inszenierungen im Bereich Musiktheater, enger Kontakt zum Tanz. Ist inzwischen spezialisiert auf die Interpretation von Lavant-Texten; es entstand ein Theaterstück über Christine Lavant, seit Jahren zahlreiche Lesungen in Österreich und Deutschland.

                          Erhard Dietl, Hubert Flattinger, Adele Sansone und Brigitte Weninger

                          Ort: Literaturhaus

                          Podiumsdiskussion mit Erhard Dietl, Hubert Flattinger, Adele Sansone und Brigitte Weninger. Impulsreferat und Diskussionsleitung: Nils Jensen.

                          willige Spenden.

                          Es ist besonders schwierig, gute Literatur für Kinder zu produzieren, es ist aber auch schwierig, gute Kinderliteratur im Literaturbetrieb durchzusetzen. Unter dem Motto Kinderbuch ist Kunst setzt sich Nils Jensen mit dem Thema Magie des Kinderbuches oder Über die Schwierigkeit, für Kinder zu schreiben auseinander. Anschließend werden fünf Vertreter bzw. Kenner der Kinderbuchszene der Frage Das soll Kunst sein? – Stiefkind Kinderbuch nachgehen. Der Abend steht in Zusammenhang mit einem größeren Kinderbuchschwerpunkt in Innsbruck, gemeinsam mit dem Radio Kulturhaus und der Landesjugendbücherei.

                            Josef Leitgeb – zum 50. Todestag des Dichters

                            Ort: Universität Innsbruck, Geisteswissenschaftliche Fakultät, hs 6

                            Univ.-Prof. Dr. Johann Holzner: Die ferne Welt der Kindheit. Josef Leitgebs Gratwanderung zwischen Goethe, Trakl und Friederike Mayröcker.
                            Öffentliche Vorlesung. 9.00–10.30 Uhr

                            20 Uhr, Literaturhaus: Ein Fest mit Statements, einer Lesung, einer Computerinstallation und Musik.

                            Eintritt frei.

                              Begegnungen mit Robert Musil

                              Montag, 15. April bis Donnerstag, 18. April
                              Begegnungen mit Robert Musil.
                              siehe Innlesebuch - Link auf der Startseite!

                              Aus Anlass der sechzigsten Wiederkehr des Todestages von Robert Musil organisiert das französische Kulturinstitut in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus am Inn Begegnungen von Schriftstellern, Schauspielern, Regisseuren und Musil-Spezialisten.

                                Wortverbunden – Zeitbedingt

                                Ort: Literaturhaus

                                Präsentation des Sammelbands Wortverbunden – Zeitbedingt durch die Herausgeber Wolfgang Hackl (Perspektiven der Zeitschriftenforschung) und Kurt Krolop (Vortrag: Paul Engelmann, Karl Kraus und Die Fackel).

                                willige Spenden.

                                Der Sammelband bietet einen Einblick in die Perspektiven aktueller Zeitschriftenforschung. In 23 Aufsätzen werden von namhaften Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftlern (aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Irland, Israel und Tschechien) zum einen einzelne Publikationsorgane monographisch vorgestellt und damit ein Überblick zur Aufgabe und Funktion von Literaturzeitschriften im literaturgeschichtlichen Kontext geboten, zum anderen werden anhand spezifischer Fragestellungen die Notwendigkeit und die Bedeutung der Zeitschriftenforschung für die Literaturwissenschaft verdeutlicht.

                                  Anlässlich des 100. Todestages Julius von Fickers

                                  Ort: Literaturhaus

                                  Vortrag von Heinz Dopsch im Rahmen der Innsbrucker Historikergespräche.

                                  Der seit 1852 an der Universität Innsbruck tätige Julius von Ficker (geb. 1826 in Münster in Westfalen, gest. 1902 in Innsbruck) gehört zu den großen Historikern des 19. Jahrhunderts. Sein umfangreiches Werk, vor allem seine Arbeiten zur mittelalterlichen Reichs- und Rechtsgeschichte in Deutschland und Italien und auf dem Gebiet der Urkundenforschung, wirkt bis in die heutige wissenschaftliche Diskussion nach. Es ist ein interessanter Umstand, dass auch seine Kinder allesamt auf ihre Art Bekanntheit erlangt haben: Ludwig als Publizist und Herausgeber der Kulturzeitschrift Der Brenner, Heinrich als Meteorologe, Rudolf als Musikwissenschaftler, und die jüngste Tochter Zenzi, verehelichte Sild, als frühe Expeditionsbergsteigerin. Für den Vortragenden sind alle diese Persönlichkeiten zugleich auch ein Teil der eigenen Familiengeschichte, denn Julius von Ficker ist der Urgroßvater von Univ.-Prof. Dr. Heinz Dopsch. Univ.-Prof. Dr. Heinz Dopsch ist als ordentlicher Universitätsprofessor für mittelalterliche Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte am Institut für Geschichte, Universität Salzburg, tätig.

                                    Heinz D. Heisl und Magdalena Kauz

                                    Ort: Literaturhaus

                                    Lesung und Vernissage: Heinz D. Heisl und Magdalena Kauz lesen ihre Texte, die aus der Auseinandersetzung mit Reiner Schiestls Linolschnitten Mischwesen entstanden sind.
                                    Ausstellung: 17. Mai bis 7. Juni,
                                    Mo-Fr, 9-12 und 14-17 Uhr.
                                    willige Spenden

                                      Lesung mit Dorothea Macheiner und Manfred Chobot

                                      Ort: Literaturhaus

                                      Dorothea Macheiner liest aus yvonne. eine recherche (Edition Doppelpunkt 2001), Manfred Chobot aus Maui fängt die Sonne. Mythen aus Hawaii (Deuticke 2001) und Stadtgeschichten. Erzählungen (Bibliothek der Provinz 1999). [ Literarischer Tourismus ]
                                      willige Spenden

                                        Fünf Jahre Literaturhaus — feiern Sie mit uns!

                                        Ort: Treibhaus

                                        17.15 Uhr: Kaffeehausfrühling. (Kiepenheuer & Witsch 2001) Lesung von Feuilleton-Texten Joseph Roths durch Helmut Peschina.

                                        18.30 Uhr: Verleihung des Feuilleton-Preises der Tiroler Tageszeitung sowie Lesung des prämierten Textes.
                                        Eintritt frei

                                          Drago Jančar

                                          Lesung und Verlagspräsentation: Der slowenische Autor Drago Jančar liest aus seinen im Folio-Verlag erschienenen Büchern Brioni. Und andere Essays (2002) und Die Erscheinung von Rovenska. Erzählungen (2001). Anschließend Autorengespräch und Diskussion mit dem Übersetzer Klaus Detlef Olof.
                                          willige Spenden

                                            Ein Abend mit Nikolaj Gogol’

                                            Ein Abend, dem russischen Schriftsteller Nikolaj V. Gogol’ gewidmet und veranstaltet vom Institut für Slawistik der Universität Innsbruck, anlässlich des 150. Todestages des russischen Schriftstellers.
                                            willige Spenden

                                              Sepp Mall

                                              Ort: Literaturhaus

                                              Buchpräsentation und Lesung. Sepp Mall liest aus Inferno Solitario(Skarabaeus 2002). Mit einer Einführung von Martin Sailer.
                                              willige Spenden

                                                Aus der Dramatikerwerkstatt

                                                Dienstag, 25. Juni, Mittwoch, 26. Juni, 20 Uhr

                                                Szenische Lesungen von Tiroler Autoren und Autorinnen im Rahmen des 1. FESTIVALS DER NEUEN TIROLER DRAMATIK.
                                                Eintritt frei

                                                  Eröffnung Japan im Herbst

                                                  Ort: Großer Lesesaal Universitätsbibliothek (UB)

                                                  Ein bunter Abend mit Lyrik, sinnigen Statements, Musik sowie japanischem Essen.

                                                  Eintritt inkl. Speisen 5 bzw. 10 EU

                                                  Peter Giacomuzzi und Clemens Lindner, 2 Tiroler Autoren mit intensiver Beziehung zu Japan, deren Lyrik unterschiedlicher nicht sein könnte, stellen ihre Gedicht-Zyklen großstadt männlich(Giacomuzzi, gelesen von Johann Nikolussi) sowie Und Buddha dazu lächelt (Lindner) vor. Zwei am Tiroler Landestheater arbeitende japanische Musiker bringen japanische Volkslieder zu Gehör: Die starke Stimme SAIKO Kawano wird von Konzertmeister OISHI Toshio auf der Geige begleitet - ein musikalisches Gustostück! Renate Giacomuzzis Text Der transparente Blick: Die österreichische Plakatserie nach Japan erläutert 13 literarische Sichtweisen sowie Sinn und Zweck einer solchen Aktion. Der langjährige Lektor in Tokio Manfred Nikolussi führt vor, wie sich das Verhältnis der westlichen Welt zum Inselreich im fernen Osten historisch entwickelte: Japan - Das imaginierte Fremde: Mythos, Klischee, Projektion. Eigener Programmpunkt: verkosten! Das in unserer unmittelbaren Nachbarschaft (Uni-Brücke) neu eröffnete Restaurant kai zeigt, was originale SUSHIS sind.

                                                    Adolf Muschg

                                                    Ort: Grosser Lesesaal UB

                                                    Adolf Muschg liest Prosastücke. Literaturgespräch mit Dr. Rainer Weiss (Suhrkamp)

                                                    Eintritt 5 EU

                                                    Die Sprache des Schreibens hätte er ohne Japan nicht gefunden heißt es im Klappentext seines 1995 bei Suhrkamp erschienenen Bandes Die Insel, die Kolumbus nicht gefunden hat mit 7 Prosastücken, die sich wie kleine, aber gewichtige Japan-Porträts ausmachen. Der große Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg, von dem gesagt wird, er sei als 30-jähriger in Japan seine Schreibblockade losgeworden (Standard 28./29. Juli 2001) war früh und ist noch heute persönlich mit Japan verbunden. Für uns ist er jener Autor, der sich fundiert wie kein anderer und vor dem Hintergrund seiner unbedingten, aber unsentimentalen Liebe zu Japan mit verschiedenen Bildern dieses Landes in seinen Texten befasst hat. Unter anderen: Im Sommer des Hasen (1975), Deshima. Filmbuch (1987), Nur ausziehen wollte sie sich nicht (1995; alle bei Suhrkamp). Rainer Weiss, Programmleiter und Muschgs Lektor bei Suhrkamp, aufgrund vieler Reisen ebenfalls Japan-Kenner, führt das Gespräch mit dem Autor.

                                                      IKEZAWA Natsuki

                                                      Ort: Literaturhaus

                                                      Zweisprachige Lesung mit IKEZAWA Natsuki und Gespräch über politische Kultur in Japan mit Univ.-Prof. Dr. Peter Pörtner (Leiter Japan-Zentrum der Ludwig-Maximilian-Universität München).

                                                      Eintritt 5 EU

                                                      Aufstieg und Fall des Macias Guili (Downfall of Macias Guili, 1995) ist IKEZAWA Natsukis erster ins Deutsche übersetzte Roman, eine Neuerscheinung dieses Jahres (edition q). Von der Kritik als ungewöhnlichster Roman der jüngsten Zeit bezeichnet, erhielt der Autor für dieses Buch den wichtigsten japanischen Literaturpreis (Tanizaki-Junichiro-Preis).  IKEZAWA Natsuki liest in japanischer Sprache, Johann Nikolussi liest die deutsche Version.

                                                        TAWADA Yoko, OGATA Yoko und Sabine Grimkowski

                                                        Ort: Literaturhaus

                                                        TAWADA Yoko, OGATA Yoko und Sabine Grimkowski über Texte japanischer Autorinnen.

                                                        Eintritt 5 EU

                                                        Das Gespräch der drei Expertinnen dreht sich um zeitgenössische japanische Autorinnen wie SHONO Yoriko, MATSUURA Rieko, KAWAKAMI Hiromi, MIZUMURA Minae, OBA Minako, ENCHI Fumiko, KONO Taeko, ITO Hiromi und natürlich TAWADA Yoko, um nur einige wenige zu nennen, die zuerst in einer konzentrierten Text-Auswahl vorgestellt werden (Lesung: Katrin Bene). Die Literatur von Japanerinnen zeichnet sich mitunter durch radikale sprachliche Neuerungen, provokante Blickwinkel und ungewohnte Themenverarbeitung aus, was wohl in erster Linie darauf abzielt, die herkömmlichen Geschlechterrollen in Frage zu stellen und aufzulösen. Die Schriftstellerin TAWADA Yoko (Hamburg), die Literaturwissenschaftlerin OGATA Yoko (Innsbruck) und die vielfach mit japanischer Literatur befasste Journalistin Sabine Grimkowski (Freiburg) spüren Eigenschaften, Qualitäten und Besonderheiten dieser Texte nach und leuchten deren gesellschaftlichen Hintergrund aus. ITO Hiromi, die in einer eigenen Lesung am darauf folgenden Abend in Innsbruck auftritt, wird anwesend sein ... und sich - vielleicht? - einschalten.

                                                          ITO Hiromi und TAWADA Yoko

                                                          Ort: Grosser Lesesaal UB

                                                          Lesung mit Performance ITO Hiromi  Mutter töten und neue Texte. Gemeinsam mit TAWADA Yoko - Japanisch, Englisch, Deutsch.

                                                          Eintritt 5 EU

                                                          Mit ihrem Buch Mutter töten (Residenz 1993) hat ITO Hiromi im deutschsprachigen Raum einiges Aufsehen erregt. Radikal und ohne Schonung gegenüber der eigenen Biografie schreibt ITO vital und radikal gegen die Erwartungen ihrer Leserschaft an und löst zuerst Schrecken, bald Faszination und schließlich die Erkenntnis aus, dass hier eine Autorin mit äußerster Ökonomie und Präzision einen vielfach ritualisierten Ablauf zwiespältiger Gefühle und Obsessionen vergegenwärtigt. Später ist ITO Hiromi selbst Mutter geworden und hat wieder aus ihrer Biografie geschöpft. Mit ihrem Mann NISHI Masahiko, einem Literaturprofessor in Kyoto, hat sie Das anarchische Aschenputtel (Residenz 1999) herausgebracht, eine Sammlung unkonventioneller Geschichten zwischen persönlichem Alltag und den Märchen der Brüder Grimm. In Innsbruck wird ITO Hiromi in japanischer und englischer Sprache ältere und neue, noch unveröffentlichte Texte sprechen, eingeleitet und ergänzt von ihrer Kollegin TAWADA Yoko, die dem Publikum vermittelt und ITOs modernen Schamanismus übersetzt.

                                                            Elisabeth Reichart

                                                            Ort: Literaturhaus

                                                            Das vergessene Lächeln der Amaterasu (Aufbau-Verlag 1998).

                                                            Eintritt 5 EU

                                                            Elisabeth Reicharts letztes Buch wurde von der Kritik vorsichtig, da und dort sogar irritiert zur Kenntnis genommen, schien es doch im Gesamtwerk der Wiener Autorin einen unsicheren Platz einzunehmen. Die Protagonistin des Romans folgt dem Geliebten in seine Heimat, doch rasch weicht die Faszination dem Grauen. Die an unüberbrückbaren kulturellen Unterschieden scheiternde Liebesgeschichte einer Wiener Malerin und eines japanischen Sängers erfüllte so gar nicht die Erwartungen einer Leserschaft, die Reichart als kompromisslose antifaschistische Autorin zu schätzen wussten (unter anderen Februarschatten, 1984; Komm über den See, 1988; Fotze, 1993; Sakkorausch, 1994). Erst allmählich konnte gezeigt werden, dass Reicharts neues Buch mehr als nur eine Schicht aufweist und durchaus die zentralen gesellschaftspolitischen Anliegen der Autorin vertieft. Hinzu kommt, dass der ganze Roman vom Leben der Artemisia Gentileschi, italienische Malerin des 17. Jahrhunderts, als Subtext durchzogen ist. Die Einführung zum Werk Elisabeth Reicharts und das Gespräch mit der Autorin bestreitet die Salzburger Literaturwissenschaftlerin Dr. Christa Gürtler.