Die böhmische Freundin. Rainer Maria Rilkes Briefwechsel mit Sídonie Nádherný von Borutin in der Konstellation mit Karl Kraus

Die böhmische Freundin. Rainer Maria Rilkes Briefwechsel mit Sídonie Nádherný von Borutin in der Konstellation mit Karl Kraus

Montag, 28-04-2008, 20:00 Uhr

Moderation: Joachim W. Storck

Mit einer Vitrinenausstellung zu Sídonie Nádherný aus den Beständen des Brenner-Archivs

Die Freundschaftskorrespondenz des aus Prag stammenden Dichters mit der zehn Jahre jüngeren tschechischen Baronesse währte von 1906 bis zu Rilkes frühem Tod 1926. Ein Vorzug dieser Ausgabe ist die erstmalige Veröffentlichung jener Briefe der Korrespondenzpartnerin, die sich aus dem Zeitraum 1914 bis 1926 erhalten haben. Sie erlauben Einblicke in das Innenleben dieser Frau, deren Freundschaft für zwei der bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts von außerordentlicher Bedeutung gewesen ist. Nicht zuletzt das Fehlen ihrer Antwortbriefe in der opulenten Ausgabe der an sie gerichteten Briefe von Karl Kraus aus den Jahren 1913 bis 1936 gibt den von ihr erhaltenen Briefen an Rilke ein besonderes Gewicht. Desgleichen gewinnen auch Rilkes Antworten durch die Konfrontation mit ihren Gegenbriefen an Lebendigkeit. Vor allem aus der Zeit des Ersten Weltkriegs spiegeln sie das gesellschaftliche und zeitgeschichtliche Umfeld ihrer Entstehung. Die Lesung ausgewählter Briefe und der erläuternde Vortrag, der auch Sidonie Nádhernýs weiteres Leben und Schicksal abrisshaft verfolgt, sollen der Vermittlung dieser Eindrücke dienen.

Joachim W. Storck, geboren 1922 in Karlsruhe, war in den Jahren 1971 – 1988 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Literaturarchiv Marbach a. N., unterrichtete zwanzig Jahre an der Universität Mannheim; seit 1991 ebendort Honorarprofessor; einer der bedeutendsten Rilke-Forscher. Spezialgebiete: Lyrik von Hölderlin bis Celan; österreichische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts (Stifter, Hofmannsthal, Rilke, Aichinger); Exil-Literatur.

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6020 Innsbruck

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