Entblößung des Selbst im Netz

Ort: Literaturhaus

Moderation: Martin Fritz

Sabine Gruber und Thomas Schröder im Gespräch

Das Prinzip des Web 2.0. als Demokratisierungsgebot wird fortwährend von Kategorisierungsmaßnahmen unterlaufen. Das Registrieren in so genannten sozialen Netzwerken wie etwa facebook führt vielfach zu regelrechten Identitätsbaustellen: Merkmale, Geschmack, Vorlieben, Geschlecht und vieles mehr werden in bereitstehende Sparten eingetragen, das Selbst auf diese Weise regelrecht transformiert und konstituiert. Auf der anderen Seite spielen digitale Informations- und Kommunikationsquellen eine wichtige Rolle im globalen Demokratisierungsprozess.

Wie schmal ist der Grat zwischen politischer Partizipation und reiner Selbstdarstellung? Und was passiert durch diese Form der Zurschaustellung des individuellen Selbst? Cyber-Mobbing ist beispielsweise eine Konsequenz des exzessiven Zurschaustellens im halb-öffentlichen Raum und es verschiebt sich nicht nur die Grenze zwischen öffentlich und privat, sondern auch jene zwischen Nähe und Distanz.

    Schröder, Thomas

    geboren 1957, Ger­man­ist und Medi­en­wis­senschaftler am Insti­tut für Ger­man­is­tik in Innsbruck.

    Gruber, Sabine

    geb. 1963 in Meran.lebt als Schrift­stel­lerin in Wien. Für ihr Œuvre wurde sie mit zahlre­ichen Ausze­ich­nun­gen bedacht, zulet­zt Preis der Stadt Wien für Lit­er­atur. Zusam­men mit Renate Mumelter ist sie Nach­lassver­wal­terin des Werks der Südtirol­er Schrift­stel­lerin Ani­ta Pichler.

    Sabine Gru­ber