Ljuba Arnautović & Marko Dinić

Ort: Literaturhaus

Moderation: Joe Rabl

 
 
6. Lesung mit Suppenkreation von Christian Yeti Beirer
 

Erdäpfelcremesuppenrezept

 

 

 

 

 

 

 

Tirol liest Österreich: Neue Texte

Ljuba Arnautović: Im Verborgenen (Picus 2018)
Marko Dinić: Die guten Tage (Zsolnay 2019)

Genofeva arbeitet in der Kanzlei des Oberkirchenrats in Wien. Es ist das Jahr 1944. Niemand ahnt, dass sie in ihrer Wohnung über Monate hinweg Menschen versteckt. Niemand weiß auch um ihre politische Vergangenheit, die sie selbst in größte Gefahr bringen könnte. Eindringlich schreibt Ljuba Arnautović in ihrem Debüt Im Verborgenen (Picus 2018) über eine Frau, deren stilles Heldentum unerkannt bleibt, deren beharrlicher Einsatz für das Richtige aber letztendlich Früchte trägt.

In einem Bus, dem täglich zwischen Wien und Belgrad verkehrenden „Gastarbeiter-Express“, rollt der Erzähler durch die ungarische Einöde. Jener Stadt entgegen, in der er aufgewachsen ist. In beeindruckenden Bildern erzählt Marko Dinić in seinem Debut Die guten Tage (Zsolnay 2019) zwanzig Jahre nach dem Bombardement von Belgrad von einer traumatisierten Generation, die sich weder zu Hause noch in der Fremde verstanden fühlt, die versucht, die eigene Vergangenheit zu begreifen, und um eine Zukunft ringt.

    Arnautovic, Ljuba Porträt

    Arnautović, Ljuba

    geboren 1954 in Kursk (UdSSR), lebte seit 1960 in Wien, München, Moskau und seit 1987 kon­stant in Wien. Autorin, u.a. Rund­funkjour­nal­istin und Rus­sisch-Über­set­zerin. Sie schrieb Fea­tures, Reporta­gen und Essays für den Radiosender Ö1. Daneben zählt Lju­ba Arnau­tović gemein­sam mit Udo Som­ma zu den öster­re­ichis­chen Experten auf dem Gebi­et der Audiodeskrip­tion (Hör­film). Ihr erster RomanIm Ver­bor­ge­nen stand auf der Short­list Debüt für den Öster­re­ichis­chen Buch­preis 2018.

    Lju­ba Arnautović

    Dinić, Marko

    1988 in Wien geboren, ver­brachte seine Kind­heit und Jugend in Bel­grad. Er studierte in Salzburg Ger­man­is­tik und Jüdis­che Kulturgeschichte.
    Seit 2012 veröf­fentlicht Dinić seine Lyrik und Prosa in Antholo­gien und Zeitschriften wie Lich­tun­gen, kolik, JENNY und Lyrik von Jet­zt 3. Er ist Mit­be­grün­der des Kun­stkollek­tivs Bureau du Grand Mot sowie Organ­isator des INTERLAB – Fes­ti­val für trans­diszi­plinäre Kun­st und Musik. 2016  las er beim Inge­borg-Bach­mann-Preis den Romanauszug Als nach Miloše­vić das Wass­er kam. Zulet­zt: Die guten Tage. Roman (Zsol­nay 2019).