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[Montagsfrühstück]

Über­all wer­den notwendi­ge Freiräume des Denkens klein­er, weil sich – auch in der Wis­senschaft und der Kun­st – die Spi­rale ein­er Logik des Ver­w­ert- und Verkauf­baren immer schneller dreht und die poli­tis­chen Ver­hält­nisse zu ein­er Engführung des Denkens führen. Das [Mon­tags­früh­stück] span­nt seit 2010 einen solchen Freiraum auf und schafft ein Forum, das sich der Reflex­ion grund­sät­zlich­er Fra­gen und Prob­leme des Zusam­men­hangs von Literatur/Kunst, Wis­senschaft und Gesellschaft wid­met. Bis Ende 2018 in Koop­er­a­tion mit der Abteilung für Ver­gle­ichende Lit­er­atur­wis­senschaft der Uni­ver­sität Inns­bruck, hat das Lit­er­aturhaus am Inn seit Jan­u­ar 2019 einen neuen Part­ner: den Arbeit­skreis für Wis­senschaft und Ver­ant­wortlichkeit an der Uni­ver­sität Inns­bruck.

 

Menschliche und nicht-menschliche Tiere“ – Zu einer komplexen Beziehung

Ort: Literaturhaus

Moderation: Martin Fritz

Bernhard Kathan und Reingard Spannring im Gespräch.

Wie der Skandal um die „Pferdefleisch-Lasagne“ – abgesehen von der Absurdität einer globalisierten Lebensmittelindustrie – kürzlich zeigte, gibt es in unseren Breiten auch moralische und ethische Bedenken, wenn es um den Verzehr von (bestimmten) Tieren geht. Die vielschichtigen Beziehungen zwischen Tier und Mensch sind immer wieder Anlass für höchst emotional geführte Diskussionen, wobei elementare Impulse am Aufkommen der mittlerweile breit geführten Debatte von den TierrechtsaktivistInnen ausgingen. Seit einigen Jahren findet der Diskurs auch Eingang in die Wissenschaft, in Form von inter- und transdisziplinär angelegten Human-Anmial-Studies, deren methodischer Zugang dabei von u. a. Soziologie, Psychologie, Philosophie, Kultur- und Literaturwissenschaft bis hin zur Erziehungswissenschaft reicht. Daraus ergibt sich ein breites Themenspektrum, wie z.B. die Frage nach der kulturell symbolischen Bedeutung von Tieren, die Auseinandersetzung mit Tierrechten sowie die kritische Analyse der Mensch-Tier-Verhältnisse.

Die Erziehungswissenschaftlerin Reingard Spannring diskutiert in diesem Montagsfrühstück mit dem Kulturwissenschaftler  Bernhard Kathan, der sich mit Fragestellungen der historischen Anthropologie ebenso beschäftigt wie mit dem sich wandelnden Verständnis des Schmerzes und Todes, mit der Geschichte der Tierliebe oder mit der Organisation von Wahrnehmung.

    Wieso schreiben sie? Nicht in muttersprache …“ Autobiographisches Schreiben und Sprachwechsel

    Ort: Literaturhaus

    Moderation: Eva Binder

    Dragica Rajčić und Birgit Mertz-Baumgartner im Gespräch.


    „Nicht in muttersprache“ dieses Zitat von Dragica Rajcˇi verdeutlicht schon die Fragen dieses Montagsfrühstücks: Welche Rolle spielen autobiographisches Schreiben und Sprachwechsel im Kontext der Migrationsliteratur? Welche sprachlichen und literarischen Ausdrucksweisen ergeben sich daraus? Unter welchen Gesichtspunkten wird „Migrationsliteratur“ in Österreich poetologisch eingeordnet? Wird ein Unterschied gemacht zwischen den Texten von Autoren und von Autorinnen? Spielt das jeweilige Herkunftsland eine Rolle? Diese und andere Fragen diskutieren die Schriftstellerin Dragica Rajcˇic´ und die Literaturwissenschaftlerin Birgit Merz-Baumgartner (gemeinsam mit Eva Binder Herausgeberin von Migrationsliteraturen in Europa, iup 2012).

      Familienkonstellationen

      Ort: Literaturhaus

      Moderation: Martin Sexl

      Raoul Schrott und die Innsbruck liest-Autorin Margit Schreiner im Gespräch.


      Sowohl Margit Schreiner als auch Raoul Schrott beschäftigen sich in ihren Büchern mit Familienbeziehungen und –konstellationen. Während Margit Schreiner in ihrem Buch „Die Tiere von Paris“ aus weiblicher Sicht die Berufstätigkeit als Alleinerzieherin sowie die Mutter-Tochter-Beziehung in den Mittelpunkt stellt, nimmt Raoul Schrott in „Das schweigende Kind“ die männliche Perspektive ein, jene eines Vaters, dem die Entwicklung einer Beziehung zum eigenen Kind verwehrt wird. Beide bringen zusätzliche Ebenen ins Spiel: Margit Schreiners Roman, der an unterschiedlichen Schauplätzen wie Paris, Tokio, Wien und Italien angesiedelt ist, streift ein weites Panorama unterschiedlicher Lebensentwürfe; Raoul Schrott kombiniert die Thematik mit jener eines Künstlers in der Krise.

      Schreiner und Schrott schildern die Thematik von Mutter-Vater- und Kindbeziehungen aus unterschiedlichen, beinahe konträren Standpunkten. Die Leseerfahrungen von Margit Schreiner und Raoul Schrott mit dem jeweils anderen Buch können spannende Impulse zum Gespräch geben.

      Darüber hinaus soll diskutiert werden, welche erweiterten und erweiternden Zugänge jenseits einer identifikatorischen und therapeutischen Lektüre durch die Einbettung der Thematik in weitere Kontexte ermöglicht werden und inwieweit formal und stilistisch Klischees und Vorurteile sowie Schuldzuweisungen und Schwarz-Weiß-Denken aufgebrochen werden können.

        Digitalisierung von Bücherwelten: Zukunftsvision oder Albtraum?

        Ort: Literaturhaus

        Moderation: Martin Fritz

        Bettina Kann und Radek Knapp im Gespräch.

        Die Österreichische Nationalbibliothek will sich in den kommenden Jahren mit einem großangelegten Digitalisierungsprojekt zu einem „offenen Wissenszentrum“ entwickeln. Mit dieser Meldung ging die Generaldirektorin der ÖNB Johanna Rachinger im Herbst letzten Jahres an die Presse: „Wir sind die erste Kultur- und Wissensinstitution, die eine Vision für die Zukunft entwickelt hat“, so Johanna Rachinger über das Projekt „Vision 2025“. Für Kontroversen sorgte vor allem das auf einer angestrebten Novelle des Mediengesetztes basierende Vorhaben, nur noch die E-Books neuer Bücher zu archivieren. Der Vorstand der IG Autorinnen und Autoren stellte eine verlässliche Archivierung und bleibende Zugänglichkeit durch eine rein digitale Speicherung infrage. Kritisiert wurde u.a. nicht nur, dass Bücher bzw. Printmedien als kollektives gesellschaftliches Gedächtnis in Zukunft ausschließlich in virtueller Form aufbewahrt werden sollen, sondern auch die Abwicklung über den Konzern Google.

        Im Montagsfrühstück diskutieren Bettina Kann, Leiterin der Hauptabteilung Digitale Bibliothek der ÖNB, und der Autor und Kritiker des Projekts Radek Knapp über die Risiken und Möglichkeiten eines solchen Digitalisierungsprojekts und über seine Auswirkungen.

         

         

          Erinnern – aber wie?

          Ort: Literaturhaus

          Moderation: Martin Sexl

          Christoph W. Bauer und Irmgard Bibermann im Gespräch.

          NS-Gedenkstätten und Gedächtnisorte an die NS-Zeit im Allgemeinen finden sich überall auf der Welt. Sie sind wichtige Orte für die Erinnerung an das Leiden und Sterben so vieler Menschen und zugleich Herausforderung für das Verstehen. In diesem Montagsfrühstück diskutieren Christoph W. Bauer und Irmgard Bibermann darüber, auf welche Weise in einer Zukunft, in der es bald keine Zeitzeugen mehr geben wird, Erinnerungsarbeit geleistet werden soll. Braucht es neue Formen der Vermittlung?

          Der Schriftsteller Christoph W. Bauer thematisiert nicht erst mit seinem Roman Graubart Boulevard (Haymon 2008), Fragen der Wahrnehmung und Darstellung von Geschichte und der Möglichkeiten der Korrektur von Geschichtsbildern. Dass er dabei den Weg der Literatur  wählt, ist nicht Zufall, vermag doch die Sprache der Literatur möglicherweise Dinge zu „zeigen“, die man nicht „sagen“ kann, um es  mit einem Begriffspaar von Ludwig Wittgenstein zum Ausdruck zu bringen.

          Irmgard Bibermann ist Lehrbeauftragte am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie und arbeitet als AHS-Lehrerin und Theater- und Gestaltpädagogin. Mitarbeit am Vermittlungsprojekt www.erinnern.at

            Literatur und Engagement

            Ort: Literaturhaus

            Moderation: Gabriele Wild

            Ekkehard Hey-Ehrl und Robert Prosser im Gespräch

            Littérature engagée – die von Jean Paul Sartre im Zusammenhang seiner Existenzialphilosophie vorgeschlagene Bezeichnung meint eine „Literatur der Praxis“, eine „Literatur der Stellungnahme“, die im Gegensatz zu einer reinen „Seins-Literatur“ steht. Engagierte Literatur bezeichnet im weitesten Sinne alle Literatur, die ein religiöses, ideologisches und politisches Engagement erkennen lässt. Begriff wie Phänomen der engagierten Literatur haben merklich an Kraft und Einfluss verloren: Weil sie mit dem Autonomieanspruch der Kunst kollidieren? Weil sie in den unterschiedlichsten politischen Regimes des 20. Jahrhunderts korrumpiert wurden? Weil es heute keine Position mehr gibt, gegen die SchriftstellerInnen ästhetisch ihr Engagement richten könnten? Die unterschiedlichen revolutionären Bewegungen des beginnenden 21. Jahrhunderts (vom arabischen Frühling bis zur Occupy-Wall-Street-Bewegung) lassen es jedoch angezeigt sein, die Frage des Engagements im literarischen Schreiben neu zu stellen.

              Autorenhomepages: narzisstische Selbstbespiegelung, Visitenkarte, Verlagswerbung oder privates Archiv?

              Ort: Literaturhaus

              Moderation: Elisabeth Sporer

              Kathrin Passig und Gerlinde Tamerl im Gespräch

              Verlage und AutorInnen haben das Internet als Instrument für ihre Vermarktung entdeckt und nützen es rege. Die eigene Homepage ist dabei das Herzstück, das je nach Interesse mehr oder weniger gepflegt und für verschiedene Zwecke (Werbung, Kommunikation, Instrument der Selbstverwaltung, Archiv) verwendet wird. In den letzten Jahren haben sich zusätzlich noch neuere Formen der Online-Vermarktung und Online-Inszenierung ins Gespräch gebracht, wie Facebook oder Twitter, die die herkömmliche Homepage verdrängen.

              Im Montagsfrühstück diskutieren Gerlinde Tamerl, beim Innsbrucker Haymonverlag für die Presse verantwortlich, und die Schriftstellerin und Journalistin Kathrin Passig über die unterschiedlichen Überlegungen, die hinter Autorenhomepages stehen und die von kommerziellen Vermarktungsabsichten bis zu Möglichkeiten eines gesellschaftskritischen oder gar subversiven Umgangs mit neuen Medien reichen können. Elisabeth Sporer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am FWF-Projekt " Autorenhomepages. Ein Projekt zur Erfassung, Analyse und Langzeitarchivierung." am Institut für Germanistik, moderiert die Diskussion. Das Projekt lieferte die Motivation zu diesem Montagsfrühstück.

                Feminismus – wohin?! (De)konstruktion von Geschlechterrollen

                Ort: Literaturhaus

                Moderation: Edith Brotzge

                Brigitte Mazohl, Karin Michalski und Maxi Obexer im Gespräch

                Fehlende Chancengleichheit, Quotenregelung, mehr Chefinnen, Teilzeitfalle, Papa-Monat – am 8.3.2012, 101 Jahre nach dem ersten Frauentag, bestimmten diese Themen die österreichische Presse und Tagespolitik. Nicht nur an Tagen wie diesen wird frau mit der Rolle, die sie einnimmt oder die ihr von der Gesellschaft zugeschrieben wird, konfrontiert. Unendlich ist die Liste an Büchern, die das Verhalten von Frauen erklären wollen: Mit Titeln wie Warum Frauen zu viel denken. Wege aus der Grübelfalle oder Spiele mit der Macht: Wie Frauen sich durchsetzen will man „weiblichen Verhaltensweisen“ näher kommen und sie entschlüsseln. Ehefrau, Mutter, Powerfrau, Karrierefrau – frau sollte im Idealfall alles sein und vereinbaren können. Da nimmt es vielleicht gar nicht wunder, dass viele junge Frauen aus diesen Bildern ausbrechen wollen und sich ihre Zukunft als Hausfrau und Mutter vorstellen können.

                In diesem Montagsfrühstück wollen wir mit drei Diskutant_innen aus Wissenschaft, Literatur und Kunst über das Frau-Sein, Frauenquoten und „weibliche“ Verhaltensweisen ebenso nachdenken wie über die Frage, welche Möglichkeiten Literatur und Kunst bieten, um aus vorgefertigten Geschlechterrollen auszubrechen.

                Es diskutieren: die Historikerin Brigitte Mazohl, die Künstlerin Karin Michalski und die Autorin Maxi Obexer.

                 

                  Seien Sie gemein, dann sind Sie wahr oder Was macht zeitgenössische Literatur zum Skandal?

                  Ort: Literaturhaus

                  Moderation: Doris Eibl

                  Es diskutieren Stefan Gmünder, Literaturredakteur bei DER STANDARD, und Julia Pröll, Universitätsassistentin am Institut für Romanistik an der Universität Innsbruck.  

                  Ein Buch soll „beißen und stechen“, es soll uns „mit einem Faustschlag auf den Schädel“ wecken – dieser Ansicht war schon Franz Kafka. Stehen „SkandalautorInnen“ wie der Franzose Michel Houellebecq in dieser Traditionslinie? Oder geht es vielmehr darum, sich des Skandals als effiziente Marketingstrategie, der (Selbst)inszenierung als Mittel zur Absatzsteigerung zu bedienen?

                  Ausgehend vom „Phänomen“ Michel Houellebecq, der mittlerweile zum Goncourt-Preisträger und umjubelten Star geworden ist, möchte sich das Montagsfrühstück der Skandalträchtigkeit der zeitgenössischen Literatur widmen. Thematisiert werden neben Michel Houellebecq auch Catherine Millet und Christian Kracht. Gefragt werden soll beispielsweise nach den Mechanismen, die einen Text zum Skandal machen: Sind es seine Themen, ist es ein kruder Realismus, der sich an der Grenze zur Geschmacklosigkeit bewegt und ästhetische Normsetzungen verletzt? Ist es die Selbstinszenierung der Autorinnen und Autoren, die die Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Privatheit verwischt? Oder ist die schonungslose, ungeschminkte Beschreibung des gesellschaftlichen Status quo, der sich Autoren wie Michel Houellebecq verschrieben haben, ohnehin nur als „Skandal“ denkbar?

                    Migrationsliteratur: ein kontroversieller Begriff?

                    Ort: Literaturhaus

                    Moderation: Anna Rottensteiner

                    Julya Rabinowich und Eva Hausbacher im Gespräch

                    Der Begriff „Migrationsliteratur“ hat sich mittlerweile im Literaturbetrieb und im literaturwissenschaftlichen Diskurs verankert. Zunächst ein Nischenphänomen in der Literaturlandschaft, haben als „Migrationsautorinnen und -autoren“ wahrgenommene Schriftstellerinnen und Schriftsteller über drei Generationen ihren Weg in die deutschsprachige Kulturproduktion gefunden. Zuschreibungen wie Ausländerliteratur, Gast-, Immigranten-, Emigrations-, Minderheitenliteratur, Literatur ohne Grenzen, Literatur ohne festen Wohnsitz zeugen von den Anstrengungen, Benennungsversuche und Kategorien zu finden. Doch inwiefern sind diese Begriffe bzw. ist der Begriff „Migrationsliteratur“ für die literarische Produktion eines Autors oder einer Autorin mit Migrationshintergrund wirklich bezeichnend? Sind diese Zuordnungsversuche als Bestandteil der Identität des Schreibenden wahrzunehmen oder als wissenschaftliche Kategorisierung? Kann der Begriff „Migrationsliteratur“ zu einem erweiterten Verständnis der deutschsprachigen Literatur und Kultur beitragen oder ist er ganz im Gegenteil einengend und diskriminierend?

                    Darüber diskutieren die Autorin Julya Rabinowich und die Slawistin Eva Hausbacher.

                    Eva Hausbacher, geboren 1967 in Schwarzach, Ao.Univ.-Prof. am Institut für Slawistik an der Universität Salzburg, Forschungsschwerpunkte: Zeitgenössische russische Literatur, Russische Frauenliteratur (19. und 20. Jahrhundert), Literatur- und Kulturtheorie, Gender Studies und Postcolonial Studies, Inter- und Transkulturalitätsforschung.

                      Die Ich-AG: Selbstausbeutung oder Selbstverwirklichung?

                      Ort: Literaturhaus

                      Moderation: Martin Sexl

                      Kathrin Röggla und Thomas Wegmann im Gespräch

                      In der spätkapitalistischen Leistungsgesellschaft werden Selbstregierungstechniken zum Prinzip erhoben. Der einzelne Mensch hat seiner Ausbeutung bereits längst zugestimmt und wird in einen Sog zwischen scheinbarer Selbstverwirklichung und „commitment“ mit Arbeitsstrukturen hineingezogen. Er wird zur Ich-AG, die die Mechanismen der (Selbst-)Ausbeutung unsichtbar zu machen droht. Das Montagsfrühstück im März wird die Frage ins Zentrum stellen, welche Möglichkeiten die Literatur hat, auf diese neuen Formen der Arbeitswelt und auf Veränderungen von Arbeit und Alltag durch Formen der (Selbst-) Organisation zu reagieren. Wie dringen Formen des Managements in unser Privatleben ein, das seinerseits zunehmend durch Selbstdisziplinierung und Selbstmanagement gekennzeichnet zu sein scheint?

                      Im Gespräch zwischen Kathrin Röggla und dem Germanisten und Kulturwissenschaftler Thomas Wegmann werden vor allem die sprachlichen Mechanismen des Umgangs mit hegemonialen Strukturen beleuchtet und die genannten Strategien und Strukturen hinterfragt.

                        Ohnmacht und Empörung

                        Ort: Literaturhaus

                        Moderation: Gabi Wild

                        Anneliese Rohrer, Xaver Schumacher und Andrea Umhauer im Gespräch

                        „Empört euch!“ – Die Streitschrift von Stéphane Hessel scheint ein Jahr nach dessen Erscheinen aktueller denn je zu sein. Überall auf der Welt trifft man sie mittlerweile an, die Empörten. Menschen treten in den Widerstand, wehren sich gegen den Umgang der Politik mit der Finanzkrise, kämpfen für den Erhalt des Wohlfahrtsstaates oder entrüsten sich, wenn sie eine Zerstörung der Umwelt durch große Bauprojekte wie „Stuttgart 21“ befürchten. Der so genannte Wutbürger scheint sich zu erheben, sich gegen Demokratieverlust und für mehr Basisdemokratie und Selbstbestimmung einzusetzen.

                        Doch sind die Menschen dazu bereit, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen? Was, wenn die am „Tag des Zorns“ erlangte Macht des „Volkes“ am Tag danach zur Ohnmacht wird? Wie kann Widerstand aufrecht erhalten werden und die Resignation durchbrochen werden? „Wir müssen aufhören, zu gehorchen, und anfangen, uns einzumischen. Es ist höchste Zeit.“, so die Meinung Anneliese Rohrers in ihrem Buch Das Ende des Gehorsams (2011, Braumüller).

                        Auch an der Universität Innsbruck gab und gibt es eine Bewegung der „Empörten“, und ein kleines Büro erinnert nach wie vor an die „Uni brennt“-Proteste von 2009 / 10. Unter dem Kennwort „Geiwimax“ scheint der Protest der Studierenden gegen unzulängliche Studienbedingungen und für mehr Autonomie weiterzugehen. Es gibt aber genauso Studierende, die sich von diesem Protest distanziert haben.

                        Es bleiben die Fragen, inwiefern wirklich etwas verändert werden kann und welche Wege und Mittel es gibt, die Forderungen durchzusetzen. Sind ziviler Ungehorsam und Unangepasstheit überhaupt Werte, die in unserer Gesellschaft noch Platz haben oder ist nicht viel eher Angepasstheit und Schweigen erwünscht?

                        Beim ersten Montagsfrühstück im neuen Jahr sollen verschiedene Generationen zu Wort kommen.

                        Anneliese Rohrer, geboren 1944, „die Doyenne der innenpolitischen Publizistik“ (Falter), gehört zu den profiliertesten JournalistInnen Österreichs. Sie ist seit 1974 Redaktionsmitglied und Kolumnistin der Tageszeitung „Die Presse“. www.facebook.com – Anneliese Rohrer

                        Franz Xaver Schumacher, geboren 1984, studierte in Wien, Innsbruck und Bochum vor allem Komparatistik. Derzeit arbeitet er an seiner Diplomarbeit über Systeminterferenzen im Professional Wrestling. Verschiedene Tätigkeiten im Kultur- und Veranstaltungsbreich, journalistische und literarische Veröffentlichungen in mäßig gelesenen Zeitschriften. Er lebt in Innsbruck und Köln.

                        Andrea Umhauer, geboren 1986 in München, Studium der Erziehungswissenschaft und Psychologie in Innsbruck, seit 2009 bei der „Uni brennt Bewegung“ aktiv. Seit 2011 studentische Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft.
                        www.facebook.com/#!/geiwimax

                          Körper, Technik, Natur

                          Ort: Literaturhaus

                          Moderation: Martin Fritz

                          Kordula Schnegg und Bernhard Kathan im Gespräch

                          Beim letzten Montagsfrühstück in diesem Jahr wird es auf einer grundsätzlichen Ebene um das Verhältnis von Natur und Kultur und um die Frage von Biopolitik gehen, wobei im Zentrum die Frage von Bildern des Körpers und von Körperlichkeit generell stehen wird. Ist der Körper ein natürliches Ideal oder ein technischer Effekt? Wie sehen die Normen von natürlicher Körperlichkeit aus und wie haben sie sich entwickelt? Orientieren sich „technische“ Eingriffe in den Körper an einem Ideal des „Natürlichen“?

                          Kordula Schnegg wird mit dem Kulturhistoriker, Sozialwissenschaftler und Künstler Bernhard Kathan diskutieren, dessen Kunst und wissenschaftliche Arbeit sich immer wieder mit der Frage des Körpers und des Verhältnisses von Natur und Kultur / Technik auseinandersetzen.

                          Eine Kooperation zwischen Literaturhaus am Inn, Denkpanzer und der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft d. Universität Innsbruck

                            Geld: Tauschmittel, Ware, Machrsymbol?

                            Ort: Literaturhaus

                            Moderation: Martin Sexl

                            Silke Meyer und Peter Rosei im Gespräch

                            Wie reden wir über Geld? Was verbinden die Menschen emotional mit Geld? Und was ist Geld überhaupt? Eine soziale Praxis? Ein alltägliches Medium? Ein Fetisch? Eine Ware? Ein vernünftiges Instrument des Tausches? Gerade in Zeiten eines – wie es scheint – enthemmten Finanzkapitalismus sind solche und ähnliche Fragen hochinteressant. Das Montagsfrühstück wird zwar nicht das Entstehen von Finanzkrisen erklären können, allerdings kann es Raum geben, um über die Semantik des Geldes zu diskutieren und die Trennung von Ökonomie und Kultur in unserer Gesellschaft zu hinterfragen.

                            An diesem Montagsfrühstück treffen sich der historisch-ethnographische Blick der Innsbrucker Ethnologin Silke Meyer mit dem literarisch analytischen des Schriftstellers Peter Rosei, der mit seinem Roman Geld! ein lakonisch packendes Buch, ein scharfsinnigböses Puzzle mit komödiantischen Zügen geschrieben hat und seinen Blick auf die Gegenwart unserer Gesellschaft wirft, die bis in die Lebenswürfe des einzelnen hinein in den Fängen des Kapitalismus verstrickt ist. So heißt es denn auch in Anspielung auf Schnitzlers Meisterwerk: „Der Kapitalismus ist ein weites Land.“

                            Eine Kooperation zwischen Literaturhaus am Inn, Denkpanzer und der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft d. Universität Innsbruck

                              Zurück zur Natur – nur, zu welcher?

                              Ort: Literaturhaus

                              Moderation: Martin Sexl

                              Das komplexe Wechselverhältnis von Natur und Kultur/Zivilisation soll in diesem Montagsfrühstück zur Diskussion gestellt werden.
                              Es diskutieren der Schriftsteller und Musiker Hans Platzgumer und Josef Nussbaumer.


                              Oft sprechen wir wenn es um Armut, atomare Unfälle, Klimawandel oder andere schreckliche Konsequenzen menschlichen Handelns geht von „Unglück“ oder „Katastrophen“, als ob solche Ereignisse „ganz natürlich“ über den Menschen hereinbrechen würden und nicht von diesem gemacht wären. Natur kann so gesehen in der gesellschafts-politischen und medialen Rhetorik als Argument dienen, um menschliches Handeln zu entschuldigen. Parallel dazu scheint es ein sehr starkes menschliches Bedürfnis und eine Sehnsucht nach einer „natürlichen Natur“ zu geben, die einen Rückzugsort bildet, der frei ist von zivilisatorischen Überformungen und technologischen Eingriffen, welche die Erde ja zunehmends an den Rande eines Kollapses zu führen scheinen. Diese „natürliche Natur“ ist jedoch vielleicht nicht mehr als unberührte Wildnis denkbar, die es schon lange nicht mehr gibt, sondern als in irgendeiner Form deformierte Natur. Exemplarisch wird das dort deutlich, wo vom Menschen gemachte Katastrophen zu einem zivilisatorischen Versagen geführt haben und die Natur zu wuchern beginnt, wie in der Sperrzone rund um Tschernobyl oder in den von Wirbelstürmen heimgesuchten Tropen.

                                Zwischen Dienstleistung und Autonomieanspruch: Wovon die Kunst leben soll

                                Ort: Literaturhaus

                                Moderation: Nina Fuchs

                                Cornelia Travnicek, Frank Klötgen und Martin Fritz im Gespräch.

                                Nur sehr wenige SchrifstellerInnen können allein von ihren Buchverkäufen leben. Literarisches Schreiben geht also fast immer mit der prekären Lage zwischen Hoffen auf Preise und Stipendien, privatem Mäzenatentum, Einkünften durch Lesungen oder literaturfernen Nebentätigkeiten einher. Welche und wessen Kriterien leiten dabei die jeweiligen eigenen künstlerischen Erzeugnisse? Und, gesellschaftspolitisch gefragt, welchen Ansprüchen sollte Literatur genügen? Hängen ästhetische Fragestellungen mit konkreten Arbeits- und Lebensbedingungen zusammen? Wenn man als SchriftstellerIn am freien Markt nicht überleben kann, soll dann die Allgemeinheit dafür bezahlen – und falls ja, welche Art der Literatur soll dadurch gefördert werden? Und wer soll darüber entscheiden und wie?

                                  Entblößung des Selbst im Netz

                                  Ort: Literaturhaus

                                  Moderation: Martin Fritz

                                  Sabine Gruber und Thomas Schröder im Gespräch

                                  Das Prinzip des Web 2.0. als Demokratisierungsgebot wird fortwährend von Kategorisierungsmaßnahmen unterlaufen. Das Registrieren in so genannten sozialen Netzwerken wie etwa facebook führt vielfach zu regelrechten Identitätsbaustellen: Merkmale, Geschmack, Vorlieben, Geschlecht und vieles mehr werden in bereitstehende Sparten eingetragen, das Selbst auf diese Weise regelrecht transformiert und konstituiert. Auf der anderen Seite spielen digitale Informations- und Kommunikationsquellen eine wichtige Rolle im globalen Demokratisierungsprozess.

                                  Wie schmal ist der Grat zwischen politischer Partizipation und reiner Selbstdarstellung? Und was passiert durch diese Form der Zurschaustellung des individuellen Selbst? Cyber-Mobbing ist beispielsweise eine Konsequenz des exzessiven Zurschaustellens im halb-öffentlichen Raum und es verschiebt sich nicht nur die Grenze zwischen öffentlich und privat, sondern auch jene zwischen Nähe und Distanz.

                                    Einmischung, aber schnell! Kunst und Tagespolitik

                                    Ort: Literaturhaus

                                    Moderation: Martin Sexl

                                    Antonio Fian und Konrad Paul Liessmann im Gespräch

                                    Ausgangspunkt dieses Montagsfrühstücks ist die Beobachtung, die in den Medien verschiedentlich seit einigen Jahren auch beklagt wird, dass sich SchriftstellerInnen und GeisteswissenschaftlerInnen immer weniger in (gesellschafts)politische Diskussionen einmischen würden. Es soll der Frage nachgegangen werden, ob diese Beobachtung den Tatsachen entspricht, woran dies - sofern es stimmt - liegen könnte und ob es bedenklich ist. Es geht also um Fragen nach den Formen der Einmischung der Kunst und der Wissenschaft in gesellschaftspolitische Debatten: dabei sollen grundsätzlichere Fragen (nach den Begriffen des Autors, der Autorität, der Autorisierung etc.) aufgeworfen werden. Ebenso soll das „Apolitische“ in der Literatur und Kunst konturisiert werden, indem ein historischer Vergleich mit den Zeiten eines Günter Grass, einer Christa Wolf, eines Martin Walser, eines Jean-Paul Sartre oder eines Wolf Biermann gezogen werden soll.


                                      Subversive sex sale? Literarische Aneignungen des Obszönen

                                      Ort: Literaturhaus

                                      Moderation: Julia Prager

                                      Mieze Medusa und Waltraud Mittich im Gespräch.

                                      Läuft der Sex der Erotik in der Literatur den Rang ab? Sind „schmutzige Worte“ oder eine „Ästhetik des Hässlichen“ ein Indiz für eine emanzipatorische Bewegung der Aneignung eines „weiblichen“ Begehrens in der Schrift, möglicherweise sogar ein Instrument der Subversion, während gefühlsbetonte erotische Darstellungen in die Trivialität abdriften – und sozusagen zum Verworfenen des Kanons werden? Oder verkommt der literarische Sex gerade dann zur Ware, wenn er als omnipräsente Behauptung von Authentizität daherkommt? Zum Frühlingsbeginn lässt das Montagsfrühstück die Hüllen fallen und lädt zu einer heißen Diskussion zwischen den Autorinnen Waltraud Mittich und Mieze Medusa.

                                        Wirtschaft am Wendepunkt

                                        Ort: Literaturhaus

                                        Moderation: Herbert Salzmann

                                        Unter der Gesprächsleitung von Herbert Salzmann (Unternehmens- und Organisationsberater sowie Literaturwissenschaftler) diskutieren der Schriftsteller und Unternehmer Ernst-Wilhelm Händler und der Wirtschaftswissenschaftler Ekkehard Kappler (Leiter des Instituts für Organisation und Lernen der Universität Innsbruck, Abteilungsleiter für Controlling und Organisationskultur).  

                                        Bei diesem Montagsfrühstück soll die Art und Weise, wie wir Wirtschaft betreiben, diskutiert und die Frage aufgeworfen werden, welchen Stellenwert die vorherrschende Form des kapitalistischen Wirtschaftens in unserem Handeln und auch Denken einnimmt und ob diese Form langfristig überhaupt (noch) Sinn macht. Diese Form scheint so selbstverständlich geworden zu sein, dass wir nur selten die Frage stellen, ob sie noch gesamtgesellschaftlich vertretbar ist bzw. ob sie es je war. Im Montagsfrühstück sollen zum einen alternative Formen des Wirtschaftens thematisiert werden, die – jenseits von sozialromantischen Vorstellungen – denkbar sind; zum anderen könnten auch Möglichkeiten ins Spiel gebracht werden, wie tief sitzende Überzeugungen von Menschen und kaum steuerbar erscheinende Strukturen gesellschaftlichen (ökonomischen, politischen) Seins und Agierens hinterfragt oder gar verändert werden können. Dass Kunst und Literatur bei der Reflexion und Veränderung von solchen Überzeugungen eine Rolle spielen oder spielen könnten, scheint uns evident.


                                          Menschenbilder hinter Bildungskonzepten

                                          Ort: Literaturhaus

                                          Moderation: Doris Eibl

                                          Es diskutieren Karlheinz Töcherle, Kulturhistoriker, Altphilologe und Rektor der Universität Innsbruck, sowie Helmwart Hierdeis, em. Professor für Erziehungswissenschaften an der Universität Innsbruck.


                                          Bei diesem [ Montagsfrühstück ] soll es um die Frage gehen, welche Menschenbilder und kulturelle Muster hinter verschiedenen Konzepten von Bildung und Ausbildung stehen. Diese kulturellen Muster - vereinfachend gesprochen das "romantisch-rousseauistische" Bild, demzufolge der Mensch als vollkommenes Wesen in die Welt gelangt und durch Einflüsse von Kultur und Zivilisation (vor allem dann, wenn sie staatlich "verordnet" werden) verbogen und verzogen wird, und das "aufklärerisch-voltairesche" Bild des Menschen, demzufolge der Mensch ein unvollkommenes und im Grunde egozentrisches Wesen ist, (das erst durch die Einflüsse der Kultur und der Zivilisation sich in gesellschaftliche Strukturen zu integrieren vermag), beeinflussen die Art und Weise, wie Bildung ganz allgemein gestaltet und diskutiert wird. Sie werden jedoch selten bewusst gemacht - weil sie auch nicht leicht bewusst gemacht werden können: Es ist allemal einfacher, über konkrete Fragen der ökonomischen und juristischen Rahmenbedingungen zu diskutieren, als jene Überzeugungen und Muster in den Vordergrund zu rücken, die uns dabei implizit leiten.

                                            Eine Google Weltbibliothek: Demokratisierung oder Raubzug?

                                            Ort: Literaturhaus

                                            Moderation: Martin Fritz

                                            Gerhard Ruiss und Katja Stopka im Gespräch

                                            Anlass für diese Veranstaltung rund um das Urheberrecht und die Verbreitung von Kunst im worldwideweb ist die vom kalifornischen Internet-Konzern Google geplante Bildung einer digitalen "Weltbibliothek". Im Kontext dieser heiklen Debatte eröffnet sich ein weiter Fragenkatalog: Bedeutet ein derartiges Unterfangen Demokratisierung oder unkontrollierte Freigabe? Wie kommt die Auswahl der aufgenommenen Werke zustande? Was für Folgen haben derartige Entwicklungen für die Schöpfer der Werke und für die klassische Konzeption des Urheberrechts? Müssen neue Rechts-/Entgeltformen angedacht werden?

                                              Gender Mainstreaming: Belästigung, Mode oder Notwendigkeit?

                                              Ort: Literaturhaus

                                              Moderation: Julia Prager

                                              Beate Hausbichler, feministische Journalistin und Redakteurin bei dieStandard.at und Claudia Posch, Sprachwissenschaftlerin an der Universität Innsbruck im Gespräch 

                                              Im Kontext gesellschafts- politischer Debatten rund um das Thema „Gender Mainstreaming“ spalten sich die Meinungen darüber, ob und wenn ja wie Strategien entworfen werden könnten, dem ganz und gar nicht geschlechtsneutralen Gesellschafts-Alltag den Spiegel vorzuhalten oder sogar Chancengleichheit zu bewirken. Das erste Montagsfrühstück nach der Sommerpause widmet sich der sprachpolitischen Dimension dieser Diskussion: Inwiefern können sprachliche Markierungen wie das Binnen-I über einen universitären und elitären Kontext sprachwissenschaftlicher Auseinandersetzung Verbreitung bzw. Akzeptanz finden? Welchen Einfluss haben Medien auf unseren Sprachgebrauch und damit auch auf unsere Realitätswahrnehmung? Und wie legitim ist es, sich auf eine Ästhetik des Leseflusses zu berufen, um der sprachlichen Markierung auszuweichen?

                                                Kunst, Kultur und Politik: spannende Verhältnisse

                                                Ort: Literaturhaus

                                                Moderation: Xaver Schumacher

                                                Es diskutieren Erika Wimmer, Autorin und Literaturwissenschaftlerin, Ingeborg Erhart, Kuratorin und Geschäftsleiterin der Tiroler Künstlerschaft, und Beate Palfrader, Landesrätin für Bildung und Kultur.

                                                Kulturpolitische Debatten zwischen VertreterInnen aus Politik, Wissenschaft und der Kunst- oder Kulturszene werden häufig als Kontroversen um Finanzierung und Verteilung von Geldern geführt. In dieser Veranstaltung des Montagsfrühstücks soll die kulturpolitische Diskussion auf eine fundamentalere Metaebene gehoben werden: Welche unterschiedlichen Definitionen der Begriffe „Kunst“ und „Kultur“ treffen in einer Begegnung dieser beiden gesellschaftlichen Bereiche aufeinander? In welchem Verhältnis stehen die Begriffe zueinander? Inwiefern sind (nationale) Kulturdefinitionen mit jenen der Kunst verbunden oder schließen sich aus? Welches Verständnis von Kunst und Kultur findet sich in der Politik und bei Kunst-Schaffenden?

                                                 

                                                  Inkompatibel? Die Sprache der Wissenschaft und die Sprache der Medien

                                                  Ort: Literaturhaus

                                                  Moderation: Martin Sexl

                                                  Es diskutieren der Innsbrucker Glaziologe Georg Kaser, der als Mitglied des „Intergovernmental Panel on Climate Change   /   IPCC“ wesentlich an den Aufsehen erregenden internationalen Klimaberichten mitgewirkt hat und mitwirkt, und der Journalist Peter Angerer.

                                                  Im Zentrum steht das Thema der Begegnung von Wissenschaft und  Öffentlichkeit(en), wobei die Frage im Vordergrund stehen wird, wie und mit welcher Sprache Wissenschaft  in den Medien verhandelt wird. Welche Sprache verwendet die universitäre Institution in der Begegnung mit den verschiedenen Öffentlichkeiten? Welche Sprache „verlangen“ die Medien von WissenschaftlerInnen? Diese Fragen sollen anhand der aktuellen Diskussion rund um die Berichte der KlimaforscherInnen diskutiert werden, deren Fehler von jenen umgehend instrumentalisiert wurden, die nicht an eine vom Menschen gemachte Erderwärmung glauben bzw. glauben wollen. In der Diskussion soll ein Reflexionsraum über die emotionale Ausschlachtung der Klimaforschung, insbesondere des medialen In-Szene-Setzens von Angst geschaffen werden.

                                                   

                                                    Gefrorene Zeit: Vom Erinnern

                                                    Ort: Literaturhaus

                                                    Moderation: Martin Sexl

                                                    Gespräch zwischen der Autorin Anna Kim und der Historikerin Ingrid Böhler über die Frage nach unterschiedlichen Arten des Erinnerns und nach dem Zugang zu vergangenen Ereignissen in Literatur und Geschichte bzw. Geschichtswissenschaft.

                                                      Kann man Kreativität messen?

                                                      Ort: Literaturhaus

                                                      Moderation: Martin Sexl

                                                      Tasos Zembylas und Andrea Winkler im Gespräch

                                                      „Lassen Sie sich Zeit, aber tun Sie es schnell, denn Sie wissen nicht, was Sie erwartet.“
                                                      {Jacques Derrida}

                                                      Überall werden notwendige Freiräume des Denkens kleiner, weil sich – auch in der Wissenschaft (der Universität) und der Kunst – die Spirale einer Logik des Verwert- und Verkaufbaren immer schneller dreht. Mit dem Montagsfrühstück wollen wir einen solchen Freiraum aufspannen und ein Forum schaffen, das sich mit der nötigen Langsamkeit der Reflexion grundsätzlicher Fragen und Probleme des Zusammenhangs von Literatur/Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft widmet. Das Montagsfrühstück findet ungefähr einmal im Monat statt und richtet sich an Studierende sowie an alle, die sich für den erwähnten Zusammenhang interessieren. Kaffee und Croissants sollen uns zur Langsamkeit verpflichten, ohne die Schärfe des Gedankens zu beeinträchtigen.

                                                      Die Auftaktveranstaltung der Reihe widmet sich der Frage nach Möglichkeit und Sinnhaftigkeit einer wissenschaftlich-empirischen Erhebung und Darstellung von literarischen Arbeits- und Schreibprozessen.