Ute Döring und Kurt Drawert

Ort: Fotoforum West, Adolf-Pichlerplatz 8

Ute Döring: Ost - West. Nord - Süd
Kurt Drawert liest aus seinem Roman Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte

Ausstellungseröffnung und Lesung
Ausstellungsdauer: 20. November bis 19. Dezember 2009
Öffnungszeiten: Di.–Fr. 15–19 Uhr, Sa. 10–13 Uhr

In Gemeinschaftsarbeit mit dem Fotoforum Innsbruck zeigt Ute Döring in einer Ausstellung drei größere Fotoarbeiten, die Vergangenheit und Gegenwart eins werden lassen – erinnerte Momente deutsch-deutscher Wirklichkeit. Zu ihrer direktesten Auseinandersetzung mit der Macht wurde die Beschäftigung mit dem unter Hitler in Teilen gebauten, zu DDR-Zeiten umfunktionalisierten und nach 1990 verwaisten KdF-Bad in Prora auf Rügen. In der umfangreichen Serie von Schwarz-Weiß-Fotografien Prora. 1993–1996 macht die Fotografin die nicht nur architektonisch sichtbare Hinterlassenschaft eines totalitären Systems transparent. Das wiederkehrende Thema ihrer Herkunft zeigen zwei neuere Arbeiten, die durch komplexe Bildüberlagerungen eine abstrakte und verallgemeinernde Sicht auf Geschichte erzeugen. Dabei verwendet sie neben Fotos ihres Archivs auch aktuelles Material einer Koreareise und kombiniert diese mit historischen Aufnahmen.

Ute Döring, geboren 1958 in Dresden, studierte an der Universität Leipzig. Nach der Heirat mit dem Schriftsteller Kurt Drawert folgten Arbeitsaufenthalte im In- und Ausland, 1996 zogen sie nach Darmstadt. Mit den Reisen und dem Umzug verbunden, erweiterten neue Sichtweisen und Erfahrungen ihre Themen. Sie begann in Farbe zu fotografieren und nutzt seither ebenso die Möglichkeiten der digitalen Fotografie.

Ein Versuch, die Komplexität von Geschichte und individueller Biographie literarisch zu gestalten, stellt Kurt Drawerts 2008 erschienener und von der Kritik euphorisch besprochener Roman Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte dar. In Anverwandlung an den spektakulären Kriminalfall des Kaspar Hauser im 19. Jahrhundert nimmt der Autor das Motiv des verwahrlosten Findlings in seinem Roman wieder auf, um vom Untergang der DDR zu erzählen. Seine sprachgewaltigen Existenzbilder sind dabei nicht nur eine Abrechnung mit der Diktatur eines historisch gewordenen Staates, sondern ebenso eine Metapher auf unsere moderne innere Obdachlosigkeit.

Kurt Drawert: Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte. Roman (Beck 2008)

Moderation: Siegfried Höllrigl

19.15 Uhr: Viva, viva la musica!
Bilder von Peter Prandstetter. Vernissage
20 Uhr:Lyrik aus der Offizin S.: Musik. Lesung mit
Hans Raimund, Semier Insayif und Gerhard Ruiss

Ausschließlich an diesem einen Abend wird im Literaturhaus eine kleine Auswahl aus Peter Prandstetters Bilderzyklus Viva, viva la musica! zu sehen sein. Auf inhaltlich verspielte und arbeitstechnisch akribische Weise führen die Arbeiten in die Welt der Musik, wobei Prandstetters profundes musikalisches Wissen zum Vorschein kommt.

2006 begann Siegfried Höllrigl in seiner Offizin S. – Werkstatt für Literatur, Typographie und Graphik mit der Reihe Lyrik aus der Offizin S. Letztes Jahr war es das Thema Reisen, das drei Hefte, die mit höchstem bibliophilen Können und literarischer Sorgfalt gestaltet sind, miteinander verband. Heuer ist es das Thema Musik. Höllrigl gewann dafür die Autoren Hans Raimund, Semier Insayif und Gerhard Ruiss mit seinen Nachdichtungen von Liedern Oswald von Wolkensteins. Sämtliche Texte sind Erstveröffentlichungen. Den drei Gedichtausgaben ist jeweils eine nummerierte und signierte Originalgraphik in den Techniken Linolschnitt, Holzschnitt und Originaltypo der Künstler Gerhard Gutruf (Wien), Hansjörg Quaderer (Schaan/Lichtenstein) und Stefan Fabi (Meran) beigegeben.

25 Jahre Haymonverlag - eine Ausstellung

Helene Flöss: Der Hungermaler. Erzählung

Die Geschichte eines Malers, seiner Mutter und seiner Geliebten, aus deren Perspektive erzählt. Der knappe Stil entspricht der geradezu asketischen Kürze des Textes, die es der Autorin trotzdem erlaubt, sich über die Geschichte einer missglückten Liebe hinaus mit einem breiten Spektrum von Themen auseinanderzusetzen.

Sepp Mall: Wo ist dein Haus. Gedichte

Mit sparsamsten poetischen Mitteln bringt Sepp Mall die verlorenen Orte der Kindheit, die Vertrautheit und Leichtigkeit jener Zeit zum Schwingen. Sein Blick auf die Welt, auf Fremdes und Nahes, ist voll Skepsis und Zuneigung zugleich, er schließt Verstörendes und Gegenläufiges mit ein. Aber über allem bleibt die Ahnung von einem Ort, an dem man nicht mehr fremd ist.

Kurt Lanthaler: Das Delta. Roman

Fedele Conte Mamai, so nennt der Autor seinen Protagonisten, ein Findelkind aus dem Schwemmland des Po. Es ist ein Schelmen- und Entwicklungsroman, in dem Technik und Natur aufeinanderprallen, während sich der Protagonist um ein Leben zwischen individueller Freiheit und gesellschaftlicher Anpassung bemüht. Fünfzig Jahre italienischer Geschichte ziehen vorüber, und das Buch endet dort, wo es seinen Ausgang nahm: im Delta des ober-italienischen Flusses, der das Leben so vieler Menschen entscheidend geprägt hat.

Die Ausstellung ist vom 26. September bis 17. Oktober 2007, Mo - Fr 9-12 Uhr und 14 -16 Uhr zu sehen.

Druckwerke der Offizin S. Meran - Werkstatt für
Literatur, Typographie und Graphik
Eröffnung der Ausstellung mit Siegfried Höllrigl
Lesung mit Irma Waldner

Seit 1985 gibt es in Meran die Offizin S. - Werkstatt für Literatur, Typographie und Graphik, in der bibliophile literarische Bücher, Broschüren und Blätter hergestellt werden. Ihr Gründer und Inhaber, Siegfried Höllrigl, gibt Einblicke in die alte, gleichwohl moderne Kunst des Buchdrucks, in seine beharrliche Arbeit mit Handpressen und in das kunstvolle Gestalten von Sätzen und Seiten. Siegfried Höllrigl spricht am Abend der Eröffnung über die Faszination der gedruckten Lettern und über seinen Anspruch, dem schnell und lieblos auf den Markt geworfenen Übermaß an Billigbüchern der Buchindustrie ein haltbares Konzept des Büchermachens entgegenzusetzen.

Ausstellungseröffnung mit Referaten von Heinz Lunzer (Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur im Literaturhaus in Wien) und Walter Methlagl (ehemaliger Leiter des Forschungsinstitutes Brenner-Archiv). [Reihe Literatur Schätze Tirols]. Die Ausstellung kann vom 4.12. 2001 bis zum 15.1.2002 (9-12 und 14-17 Uhr) besichtigt werden.


Eintritt frei.

Eine Ausstellung der Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur, Wien, zum 50. Todestag des Autors zeigt Briefe, Texte, Bücher und Fotografien. Den roten Faden bildet die 24 Jahre dauernde Beziehung zu Ea von Allesch (1875-1953): die ersten Briefe an die Angebetete aus dem Jahr 1918, das bisher nie im Original gezeigte handschriftliche Teesdorfer Tagebuch für Ea von Allesch aus dem Jahr 1920 und 1921 und die zwischendurch gesandten Expreßbriefe der überbordenden Liebe, die nur teilweise publizierten Briefe Brochs an Ea zu Beginn und am Ende seiner Emigration. In einem zweiten Teil der Ausstellung, der vom Brenner-Archiv gestaltet wurde, wird Hermann Brochs Verbindung zu Tirol beleuchtet. 1913 sandte Hermann Broch seine ersten schriftstellerischen Arbeiten an Ludwig von Ficker, die dieser im Brenner publizierte. Als Broch von September 1935 an mehrere Monate in Mösern verbrachte, um in der Abgeschiedenheit der Bergwelt die erste Fassung des Bergromans fertigzustellen, kam es zur ersten Begegnung mit Ficker. Der Brenner-Herausgeber gehörte auch zu jenen, an die sich Broch mit seiner 1937 - 38 verfaßten antifaschistischen Völkerbund-Resolution wandte. - In der Ausstellung werden originale Manuskripte, Briefe und Fotos gezeigt.

Jiddische Lyrik mit Musik/Vernissage zur Ausstellung: Bilder, Illustrationen zur Anthologie:
Gehat hob ikh a heym/Ich hatte ein Zuhaus' (EYE Literaturverlag 1999).
Der Herausgeber Armin Eidherr und Gerald Kurdoglu Nitsche lesen jiddische Gedichte.
Musik (Guitarre und Gesang):
A. Eidherr.
Dazu Bilder von Monika Migl-Frühling, Gerald K. Nitsche und Willi Pechtl.
(Reihe Jüdische Themen)
Die Ausstellung ist zu besichtigen vom
7. bis 25. Februar 2000, Mo-Fr 9-12 und 14-17h

Eintritt frei.

Begrüßung: Sebastian Donat

Hermann Kuprian – Erinnerungen an literarische Konflikte:

Vortrag von Sigurd Paul Scheichl
Zum Nachlass von Hermann Kuprian:
Anton Unterkircher und Christine Riccabona

Eine Vitrinenausstellung zeigt Materialien aus dem Nachlass.

Der umfangreiche Nachlass von Hermann Kuprian, Tiroler Schriftsteller und Lehrer (1920–1989), wurde 2013 als Schenkung durch die Familie dem Brenner-Archiv übergeben. Dieser Bestand umfasst mit seinen 172 Kassetten nicht nur den literarischen Nachlass, sondern auch zahlreiche interessante Dokumente zur Tiroler Kulturgeschichte der Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre. Kuprian war 1951 Gründungsmitglied des Innsbrucker Turmbunds, dessen Präsident er von 1964 bis 1986 war und in dem er als literarischer Förderer und Vermittler hervortrat. Kuprian veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände und trat als Dramatiker sowie Mundartdichter hervor. In seinem Heimatort Obtarrenz begründete er 1976 die Waldarena, wo er bis 1989 Theaterstücke und Lesungen inszenierte.

Eine Veranstaltung des Brenner-Archivs in Kooperation mit dem Brenner-Forum zum 25. Todestag von Hermann Kuprian

http://brenner-archiv.uibk.ac.at

Eintritt frei.

1948, vor mehr als fünfzig Jahren, wurden die Menschenrechte deklariert. Die Ausstellung – anläßlich des Jubiläums von der „Association pour la Diffusion de la Pensée Française“ zusammengestellt – beschreibt die Bedingungen der Ausarbeitung in ihrem historischen Zusammenhang; die deklarierten Rechte werden, nach Themen geordnet, vorgestellt; aktuelle Probleme der internationalen Gesetzgebung und Rechtsentwicklung und der Verteidigung der Menschenrechte werden diskutiert.

Präsentation Literatur Haus Kalender 2000 mit 52 Autorinnen und Autoren aus Tirol. Vernissage zur Foto-Ausstellung Monika Zanolin: AutorInnenporträts. Anschließend Literatur-Baustellen-Fest mit Musik, Essen & Trinken sowie (literarischen?) Überraschungen.
Eintritt frei.

Die Ausstellung M. Zanolin ist bis 30. Juni (Mo-Fr 9-12 Uhr, 14-17 Uhr) zu besichtigen.
Der Wochenkalender 2000 beleuchtet einen wichtigen Ausschnitt der Tiroler Literaturszene in Bild / Text und anhand einer Dokumentation. Das Projekt, welches einerseits die Freunde der Literatur durchs nächste Jahr begleiten wird, andererseits die literarische Produktion in und außerhalb Tirols bekannter machen soll, wird im Rahmen einer Foto-Ausstellung mit Porträts Tiroler AutorInnen (Monika Zanolin) vorgestellt. Raoul Schrott, Toni Kleinlercher und Helmuth Schönauer lesen Kurztexte. Anschließend wird 2 Jahre Baustelle Literaturhaus am Inn gefeiert: Essen, Trinken, Musik auf der Baustelle und womöglich im Straßengraben. Herzlich eingeladen zu freier Kost!

Vernissage - Buchpräsentation - Kurzlesung: Paul Engelmann. Die Ausstellung ist bis 15. Juni geöffnet (Montag bis Freitag 9-12, 14-17 Uhr). In Zusammenarbeit mit dem Brenner Archiv.
Eintritt frei.

Den jüdischen Architekten Paul Engelmann (1891-1965) verband eine enge Freundschaft mit den wichtigsten Vertretern der österreichischen Moderne: Loos, Wittgenstein, Kraus u.a. Bis zu seiner Emigration nach Palästina nahm er rege am Wiener Kulturleben teil, sein Interesse galt zeitlebens der Philosophie und Literatur.

Literaturhaus am Inn – Lieben, Sprechen, Fühlen, Genießen
Josef-Hirn-Straße 5
6020 Innsbruck

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