Mein Vater, der Gulag, die Krähe und ich. Roman. Residenz Verlag 2025
Der Sommer 2020 ist heiß und schön, und doch herrschen überall Angst und Verunsicherung – auch auf dem Wagenplatz, wo die Autorin wohnt und mit einem schweren Krankheitsverlauf kämpft. Kraft geben ihr die inneren Gespräche mit dem Vater, der als Mitglied der polnischen Untergrundarmee im Gulag interniert war. Seine Widerständigkeit hat sie geprägt. Ihr eigener Kampf um ein selbstbestimmtes Leben als queere Frau ist ähnlich und doch ganz anders. Kraft gibt ihr aber auch das gestrandete Krähenbaby Karl, für das sie sorgt, solange es nicht fliegen kann. Liebevoll, lakonisch und manchmal surreal verflicht Kaśka Bryla in ihrem Roman Mein Vater, der Gulag, die Krähe und ich (Residenz 2025) Aufnahmen der Gespräche mit dem Vater, Fieberträume und Einsamkeit. Dieses außergewöhnliche Buch erinnert uns daran, was es bedeutet, Versprechen zu halten.
Kaśka Bryla zwischen Wien und Warschau aufgewachsen. Studium u.a. am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, Mitbegründerin des Autor*innennetzwerk „PS – Politisch Schreiben“. 2024 Einladung von Brigitte Schwens-Harrant zum Ingeborg-Bachmann mit einem Auszug aus dem nun vorliegenden Roman.
Moderation: Irene Zanol