Nora Gomringer und Olga Martynova

Ort: Literaturhaus

Die Wort- und Tonkünstlerin Nora Gomringer kommt mit der Bachmann-Preisträgerin 2012 und derzeitigen Stipendiatin der Villa Concordia Olga Martynova in das Literaturhaus am Inn. Die beiden Autorinnen stellen einander gegenseitig vor und lesen aus ihren Werken: Mögen die Sprachfunken sprühen!

In Nora Gomringers Monster Poems ist manches klar umrissen. Anderes verfolgt uns seit Jahren und hat doch keine rechte Form. Manchmal wundern wir uns, wie sie uns gefunden haben: unsere Ängste (auch die Monster, Guhle, Mitmenschen darin). Das Unbeschreibliche beschreibt Nora Gomringer mit Texten, zu denen Reimar Limmer Illustrationen gestaltet hat.

Mörikes Schlüsselbein von Olga Martynova ist ein Roman über die Poesie und voller Geschichten über das Leben der Kunst und der Künstler. In zahllosen kunstvoll miteinander verknüpften Episoden und Motiven beschreibt die Autorin eine Welt zwischen deutschen Patchworkfamilien und russischen Bohemiens, zwischen Dichterlesungen in Chicago und schamanistischen Ritualen in Sibirien. Selten ist die Faszination von Literatur mit so viel Raffinement und Witz, Klugheit und, ja, Weisheit erzählt worden. Ähnliches gilt für den Lyrikband Von Tschwirik und Tschwirka, der um Vergänglichkeit, um Sinn und Unsinn, um die Themen der letzten Vertreter der russischen Moderne in den 1930er Jahren kreist.

Nora Gomringer: Monster Poems + CD mit Reimar Limmer / Grafik, Voland & Quist 2013

Olga Martynova: Von Tschwirik und Tschwirka. Droschl 2012; Mörikes Schlüsselbein. Droschl 2013

    Martynova, Olga

    1962 in Kras­no­jarsk in Sibirien geboren, wuchs in Leningrad auf, studierte rus­sis­che Sprache und Lit­er­atur und lebt seit 1991 in Frank­furt am Main. Sie schreibt Gedichte (auf Rus­sisch) und Essays und Prosa (auf Deutsch). Pub­lika­tio­nen (Auswahl): Brief an die Zypressen. Gedichte (2011, Rim­baud), In der Zugluft Europas. Gedichte (2009, Wun­der­horn), Sog­ar Papageien über­leben uns (2010, Droschl).

    Gomringer, Nora

    geboren 1980, schreibt Lyrik und für Radio und Feuil­leton. Zulet­zt wurde ihr der Joachim-Ringel­natz-Preis (2012) zuge­sprochen. Sie lebt in Bam­berg, wo sie seit 2010 das Inter­na­tionale Kün­stler­haus Vil­la Con­cor­dia leit­et. Pub­lika­tio­nen (Auswahl): Sag doch mal was zur Nacht (2006), Mein Gedicht fragt nicht lange (2011, alle: Voland & Quist).

    www.nora-gomringer.de