Petra M. Kraxner & Martin Plattner

Petra M. Kraxner & Martin Plattner

02.12.2020, 19:00 Uhr

„Ein Schauspiel und doch kein Schauspiel“.

Lesung und Gespräch über das Theater in Zeiten wie diesen über unseren Livestream

Martin Plattner liest aus dem Stück Rand: ständig (UA Jänner 2019, Landestheater Linz)

Petra Maria Kraxner liest aus dem Stück Alter Ego (UA: Dezember 2020; Tiroler Landestheater Innsbruck, Geisterpremiere)

Eine Frau packt ihre Koffer, um sich in einem Tagungshotel mit einigen Geschäftsleuten zu treffen. Sie fährt zum Bestimmungsort, erledigt ihre Arbeit, fährt wieder nach Hause. So weit, so gewöhnlich. Wäre da nicht der Umstand, dass diese Frau immer wieder in andere Welten abrutscht, die nicht der Wirklichkeit entsprechen. Mit aller Kraft versucht sie ihren Alltag aufrechtzuerhalten, pendelnd zwischen Fake und Realität: Personen, deren Existenz unklar ist, bemächtigen sich ihrer Ideen, überwachen sie, treiben sie in die Enge. Am Ende knallt auch die letzte Sicherung. Was übrig bleibt, ist ein Konzept für ein zeitgenössisches Theaterstück …

Über Alter Ego, ihr sehr persönliches Zeugnis einer akuten psychiatrischen Erkrankung, sagt sie: „Dieser Text ist ein Schauspiel und doch kein Schauspiel. Er ist eine dramatische Geschichte. Er ist lyrische Prosa oder ein Text für die Bühne. […] Dieser Text ist eine Einladung, benutzt zu werden, ohne sich in die Schranken eines Stückes einzusperren, ohne daran zu zerbrechen, was der theatralische Gewinn, was die korrekte Verkörperung zu sein hat. Es darf aus dem Vollen geschöpft werden.“

Martin Plattner liest aus dem Stück Rand: ständig (UA Jänner 2019, Landestheater Linz)

Ein Lawinenkegel. Vier Menschen haben das Unglück überlebt: eine Frau im Krautfass, eine Frau in einer Kühltruhe, ein Bursch im Ofenloch und eine (suizidale) Schischülerin. Sie warten auf Rettung. Doch die Instabilität des Lawinenkegels macht eine Bergung vorerst unmöglich. Also überschütten sich die „festsitzenden“ Überlebenden gegenseitig mit ihrem Elend. Gewettert wird gegen die Geschichten der jeweils anderen, gegen die „Willkür am heimischen Lawinenstrich“, gegen sich selbst. Alle vier stehen am Rand: zu alt, zu wenig einheimisch, zu versoffen, zu lebensmüde. Und als endlich der Erlöser naht, der Nebenschauplatzbeauftragte des Landes, kreist der auch nur mit seinem Hubschrauber über dem Kegel und verbreitet Durchhalteparolen … Wer ist hier noch zu retten? Wer will überhaupt noch gerettet werden?

Rand: ständig ist ein Theatertext über Vereinzelung, Entsolidarisierung und Ringlottenkompott.

Moderation: Maria Piok

Literaturhaus am Inn – Lieben, Sprechen, Fühlen, Genießen
Josef-Hirn-Straße 5
6020 Innsbruck

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