Barbara Hundegger

Ort: Literaturhaus

rom sehen und (Skarabaeus)

In ihrem Gedichtzyklus rom sehen und gelingt Barbara Hundegger eine atmosphärisch dichte und facettenreiche literarische Auseinandersetzung mit den Ereignissen, in die sie während ihres Romaufenthalts im April 2005 nur aus Zufall geraten war: mit dem Tod von Papst Johannes Paul II und der nachfolgenden Inszenierung durch die Medien. In einer Art "Gedicht-Bericht", der sich aus Stimmungen wie aus Fakten speist, kontrastiert sie vor Ort gesammelte Medienzitate und Schlagzeilen mit realen Impressionen, Gegebenheiten, persönlichen Schauplätzen. Sie filtert das Gewirr der Zeitungsstimmen, konzentriert es und verwebt es mit ihrer ganz eigenen lyrischen Stimme zu einer eindrücklichen Textur, deren Spannung neben der Sprache auch daraus entsteht, was hier nebeneinander zu stehen kommt: Kardinalsroben und Beziehungsfragen, Hubschrauberkreise und Scheinwerfermeere, Frauenliebe, Männerbastionen, Medienirrsinn und innere Frachten.

    Hundegger, Barbara

    Bar­bara Hun­deg­ger, geboren 1963 in Hall, lebt als freie Schrift­stel­lerin in Inns­bruck. Sie ist Lek­torin am Insti­tut für Sprachkun­st / Uni­ver­sität für Ange­wandte Kun­st / Wien und wurde bere­its mehrfach aus­geze­ich­net, u. a. Out­stand­ing Artist Award für Lit­er­atur (2011), Anton-Wildgans-Preis 2014, Großes Lit­er­aturstipendi­um des Lan­des Tirol für Lyrik (2015), zahlre­iche Pro­jek­te und Veröf­fentlichun­gen – zulet­zt: [anich.atmosphären.atlas] (2019, Hay­mon) www.bahu.at