Subversive sex sale? Literarische Aneignungen des Obszönen

Ort: Literaturhaus

Moderation: Julia Prager

Mieze Medusa und Waltraud Mittich im Gespräch.

Läuft der Sex der Erotik in der Literatur den Rang ab? Sind „schmutzige Worte“ oder eine „Ästhetik des Hässlichen“ ein Indiz für eine emanzipatorische Bewegung der Aneignung eines „weiblichen“ Begehrens in der Schrift, möglicherweise sogar ein Instrument der Subversion, während gefühlsbetonte erotische Darstellungen in die Trivialität abdriften – und sozusagen zum Verworfenen des Kanons werden? Oder verkommt der literarische Sex gerade dann zur Ware, wenn er als omnipräsente Behauptung von Authentizität daherkommt? Zum Frühlingsbeginn lässt das Montagsfrühstück die Hüllen fallen und lädt zu einer heißen Diskussion zwischen den Autorinnen Waltraud Mittich und Mieze Medusa.

    Medusa, Mieze

    geboren 1975, heißt im bürg­er­lichen Leben Doris Mit­ter­bach­er und lebt in Wien. Sie ste­ht als Rap­perin und Spo­ken Word Per­formerin und als Teil des Duos mieze medusa & ten­der­boy seit 2002 auf inter­na­tionalen Büh­nen. Zulet­zt erschienen: Du bist dran (Res­i­denz, 2021).

    Mieze Medusa,

    Mittich, Waltraud

    wurde 1946 in Bad Ischl geboren, 1952 Über­sied­lung nach Südtirol. Sie studierte Lingue e let­ter­a­ture straniere e mod­erne an der Uni­ver­sität Pad­ua. Zahlre­iche Pub­lika­tio­nen in Lit­er­aturzeitschriften, u.a. Dis­tel, Sturzflüge und Manuskripte sowie seit 2002 kon­tinuier­liche Veröf­fentlichung von Roma­nen. Zulet­zt erschienen Abschied von der Serenis­si­ma (2014), Micòl (2016), San­pietri­ni (2019), Ein Russe aus Kiew, 2022 alle in der edi­tion laurin).

    Wal­traud Mittich