Universale” Literatur zwischen Eurozentrismus und Globalisierung

Ort: Literaturhaus am Inn

Moderation: Sebastian Donat

Najem Wali und Young-Ae Chon im Gespräch.

Der Eurozentrismus scheint bei der Definition von (kanonisierter) Weltliteratur überholt bzw. bedarf, mit dem Blick auf Migrationsbewegungen und Globalisierung, einer Hinterfragung und Überarbeitung.

In diesem Montagsfrühstück soll erörtert werden, welche neuen Ansätze es bei der Definition von „Weltliteratur“ gibt, unter anderem ausgehend von der Frage, inwieweit Literaturen heute postethnische und transnationale sind in dem Sinne, wie Sigrid Löffler sie in ihrer Studie Die neue Weltliteratur und ihre großen Erzähler definiert. Kann dabei das Hybride, das Nomadische ein formales und inhaltliches Kriterium sein, oder wird hier wieder allzu sehr definiert? Wie sehen dies die Schreiber selbst, wie der Literaturbetrieb, wie ÜbersetzerInnen? Könnte der Begriff einer allgemeinen Weltliteratur mit Universalitätsanspruch jenseits von partikulären Nationalliteraturen, wie ihn Goethe vertrat, wieder (s)einen Platz finden?

Eine Kooperation zwischen Literaturhaus am Inn und der Abteilung
für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Innsbruck

    Chon, Young-Ae

    Young-Ae Chon, geboren 1951, studierte in Seoul und pro­movierte über Paul Celan. Sie ist Lyrik­erin und Pro­fes­sorin für deutsche Lit­er­atur an der Seoul Nation­al Uni­ver­si­ty und über­set­zte u. a. Goethe, Kaf­ka, Rilke, Celan. Sie war Präsi­dentin der kore­anis­chen Goethe-Gesellschaft und Fel­low of the Freiburg Insti­tute for Advanced Stud­ies. Außer Über­set­zun­gen hat sie viele teil­weise im Deutsch geschriebene Fach­büch­er und Lyrik­bände veröffentlicht.

    Das Portrait von Najem Wali

    Wali, Najem

    1956 im irakischen Bas­ra geboren, wurde als anders Denk­ender inhaftiert und gefoltert. Er flüchtete 1980 nach Aus­bruch des Iran-Irak-Kriegs nach Deutsch­land. 1988 Abschluss des Ger­man­is­tik­studi­ums in Ham­burg und anschließend Studi­um der spanis­chen Lit­er­atur in Madrid. Er war langjähriger Kul­turko­r­re­spon­dent der ara­bis­chen Tageszeitung Al-Hay­at und schreibt regelmäßig u.a. für die Süd­deutsche Zeitung, die NZZ, die taz und den Spiegel. Er veröf­fentlichte zahlre­iche Romane und Erzäh­lun­gen. Wali lebt als freier Schrift­steller und Jour­nal­ist in Berlin. Er lebt als freier Schrift­steller und Jour­nal­ist in Berlin.

    www.najemwali.de