Vincenzo Consolo

Vincenzo Consolo

Donnerstag, 13-11-2008, 20:00 Uhr

Moderation: Anna Rottensteiner

Palermo. Der Schmerz

Lesung und Gespräch mit dem Autor sowie mit der Übersetzerin Maria E. Brunner

Palermo. Der Schmerz eine schonungslose literarische und moralische Abrechnung mit dem Italien der letzten 60 Jahre. Das Bombenattentat von 1992 auf den Mafiaankläger Paolo Borsellino markiert den Endpunkt der langsamen Rückkehr des sizilianischen Schriftstellers Gioacchino Martinez in sein hassgeliebtes heimatliches Palermo. Über den Umweg Paris – wo er seinen exilierten, des Linksterrorismus angeklagten Sohn Mauro besucht – verabschiedet sich der Alte von der Industriemetropole Mailand und siedelt in die Hochburg der politischen Zweideutigkeit und der Mafia zurück.

Die Konfrontation mit seinem Sohn und die Vorwürfe der politischen Feigheit geben für den Schriftsteller, der nicht mehr schreibt, den Anstoß zur Überprüfung der eigenen Geschichte: die Mitschuld am Tod des Vaters durch den Verrat an deutsche Soldaten; die Flucht aus Sizilien in den Norden, um die Schuld zu vergessen und die Ehe zu retten, die Unerreichbarkeit seiner geliebten Frau in ihrer Depression. Consolo erzählt vielstimmig, andeutungsreich und jegliche Hoffnung verweigernd von schuldhafter persönlicher Verstrickung, vom Verlust gemeingültiger Wertehaltungen und vom Niedergang der politischen Eliten im Italien der Nachkriegszeit.

Filmvorführungen in Kooperation mit dem Otto-Preminger-Institut

Freitag, 14. November, Leokino,
Anichstraße 36, 20 Uhr

Sicilia! (Regie: Jean Marie Straub, Danièle Huillet, 1999, s/w, b/n, OmU)

Gedreht nach dem Roman Gespräch in Sizilien von Elio Vittorini aus den späten dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts, in dem ein Mann seine Rückkehr nach Sizilien beschreibt, entwickelten Straub und Huillet ihre ganz eigene filmische Dynamik. Bestimmt von Komik, Groteske, dadaistischen Elementen ist Sicilia!, eine kostbare filmische Rarität.


Samstag, 15. November, Leokino, Anichstraße 36, 20 Uhr

La terra trema (Regie: Lucchino Visconti, 1948, s/w, b/n, OmU)

La terra trema spielt in Aci Trezza, einem kleinen Fischerhafen nahe Catania. Der Film zählt zu den wichtigsten Filmen des italienischen Neorealismus und beruht auf dem Roman I Malavoglia von Giovanni Verga. Regisseur Luchino Visconti arbeitete ausschließlich mit Laiendarstellern aus der Umgebung.

Eine Veranstaltungsreihe von Literaturhaus am Inn und Italien-Zentrum der Universität Innsbruck.

Literaturhaus am Inn – Lieben, Sprechen, Fühlen, Genießen
Josef-Hirn-Straße 5
6020 Innsbruck

Newsletter abonnieren

Mit dem Klick auf „Abonnieren“ erklären Sie sich mit unseren Richtlinien zum Datenschutz einverstanden.

Programmheft bestellen

Vereinsmitgliedschaft

Anmeldung ausfüllen

Gefördert von

Universität InnsbruckStadt InnsbruckBundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und SportLand Tirol
crossmenuchevron-up